lage & Wetter
✪ Wald- u. strandnah gelegen
✪ Nähe De Koog auf der Nordsee-Insel Texel - Nord-Holland
✪ Nähe De Koog auf der Nordsee-Insel Texel - Nord-Holland
Das Ferienhaus liegt an der beliebten und attraktiven Westseite der Insel Texel, wald-, dünen-, und strandnah, im Californieweg.
Sie erreichen das Meer (offene Nordsee), mit ca. 30 km langem feinen Sandstrand und Badestrand, wahlweise zu Fuß (ca. 15 min.), mit dem Rad (ca. 7 min.) oder mit dem Auto (ca. 2 min.).
Wir gehören zur strandnächsten möglichen Bebauung, d.h. nach der Bebauung kommen nur noch Wald, Feld und Dünen, bis zum Strand. Den Wald erreichen Sie in ca. 3 min. zu Fuß, für z.B. kleinere Spaziergänge an der schönen Texelluft.
Zugleich erreichen Sie die touristischen Hauptorte der Insel (Den Burg, De Koog) leicht mit dem Auto oder Rad. So ist die Versorgung denkbar einfach und Sie genießen Ihren Urlaub in ungestörter Ruhe in einer der attraktivsten Insellagen.
Die Naturlandschaft Texelsches Wattenmeer zählt seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Download Karte des Schutzgebietes.
Sie erreichen das Meer (offene Nordsee), mit ca. 30 km langem feinen Sandstrand und Badestrand, wahlweise zu Fuß (ca. 15 min.), mit dem Rad (ca. 7 min.) oder mit dem Auto (ca. 2 min.).
Wir gehören zur strandnächsten möglichen Bebauung, d.h. nach der Bebauung kommen nur noch Wald, Feld und Dünen, bis zum Strand. Den Wald erreichen Sie in ca. 3 min. zu Fuß, für z.B. kleinere Spaziergänge an der schönen Texelluft.
Zugleich erreichen Sie die touristischen Hauptorte der Insel (Den Burg, De Koog) leicht mit dem Auto oder Rad. So ist die Versorgung denkbar einfach und Sie genießen Ihren Urlaub in ungestörter Ruhe in einer der attraktivsten Insellagen.
Die Naturlandschaft Texelsches Wattenmeer zählt seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Download Karte des Schutzgebietes.
Auf dieser Unterseite finden Sie Informationen zu:
► Lage des Ferienhauses auf Texel
► Anreise mit dem Auto
► Anreise mit dem Schiff (Fähre)
► Wetter & Gezeiten
→ Vorhersage heute (NL)
→ Vorhersage Texel: Sonnenscheinwahrscheinlichkeit [%]
→ Vorhersage Texel: UV-Index Vorhersage (hilfreich bei der Beurteilung der Erfordernis von Sonnenschutzmaßnahmen)
→ Windkarte (aktuelle Windströmungen, Hoch- und Tiefdruckgebiete)
→ Wetterstation Texel (Luftdruck, Temperatur, Niederschlag, Windrichtung, -geschwindigkeit, aktuelle Werte & Graphen)
→ Gezeitendaten Texel, Fährhafen (Tidenkurve und Einzeldaten)
→ Niederschlagsradar
► Zuiderzee & Amstelmeer, Durchs nördliche Polderland
► Vom Walfang zum Badetourismus
► Freizeitaktivitäten (Ideen)
► e-Vignette (Parken auf Texel)
► Anreise mit dem Auto
► Anreise mit dem Schiff (Fähre)
► Wetter & Gezeiten
→ Vorhersage heute (NL)
→ Vorhersage Texel: Sonnenscheinwahrscheinlichkeit [%]
→ Vorhersage Texel: UV-Index Vorhersage (hilfreich bei der Beurteilung der Erfordernis von Sonnenschutzmaßnahmen)
→ Windkarte (aktuelle Windströmungen, Hoch- und Tiefdruckgebiete)
→ Wetterstation Texel (Luftdruck, Temperatur, Niederschlag, Windrichtung, -geschwindigkeit, aktuelle Werte & Graphen)
→ Gezeitendaten Texel, Fährhafen (Tidenkurve und Einzeldaten)
→ Niederschlagsradar
► Zuiderzee & Amstelmeer, Durchs nördliche Polderland
► Vom Walfang zum Badetourismus
► Freizeitaktivitäten (Ideen)
► e-Vignette (Parken auf Texel)
anreise
Anfahrt mit dem Auto
Sie setzen ab dem Hafenort Den Helder mit der Fähre nach Texel über (mit PKW). Eine ausführliche Anfahrtsbeschreibung liegt den Buchungsunterlagen bei.
Sie setzen ab dem Hafenort Den Helder mit der Fähre nach Texel über (mit PKW). Eine ausführliche Anfahrtsbeschreibung liegt den Buchungsunterlagen bei.
Anfahrt mit dem Schiff (Fähre)
Der Fährdienst Texels Eigen Stoomboot Onderneming (TESO) befährt die Schifffahrtslinie Den Helder - Texel i.d. Regel vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Der aktuelle Fahrplan ist auf der Internetseite des Fährunternehmens einsehbar. Zum Aufrufen des Fahrplans, klicken Sie bitte hier.
Sie wollen schauen, wieviele Fahrzeuge im Wartebereich der Fähre auf Texel oder auf dem Festland warten? Um eventuelle Wartezeiten einzuplanen? Dann klicken Sie bitte auf webcam.
Der Fährdienst Texels Eigen Stoomboot Onderneming (TESO) befährt die Schifffahrtslinie Den Helder - Texel i.d. Regel vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Der aktuelle Fahrplan ist auf der Internetseite des Fährunternehmens einsehbar. Zum Aufrufen des Fahrplans, klicken Sie bitte hier.
Sie wollen schauen, wieviele Fahrzeuge im Wartebereich der Fähre auf Texel oder auf dem Festland warten? Um eventuelle Wartezeiten einzuplanen? Dann klicken Sie bitte auf webcam.
Lage des Fährhafens
In Den Helder folgen Sie am besten der Beschilderung "Boot Texel". Dies führt Sie über die "N250" (vgl. Karte) durch das Stadtgebiet, bis auf das Hafengelände von TESO. Hier gelangen Sie automatisch zu den Einfahrten der Ticketschalter der Fähre nach Texel. Die Karte können Sie direkt aus dem Auto lösen, sie ist für Hin- und Rückfahrt gültig. Die Kasse akzeptiert deutsche EC-Cash/Maestro Karten. Für Frühplaner: Wenn Sie ein Ticket vor Ihrer Reise bei TESO online kaufen wollen, dann klicken Sie bitte einfach hier. Das E-Ticket erhalten Sie dann sofort von TESO per Email.
In Den Helder folgen Sie am besten der Beschilderung "Boot Texel". Dies führt Sie über die "N250" (vgl. Karte) durch das Stadtgebiet, bis auf das Hafengelände von TESO. Hier gelangen Sie automatisch zu den Einfahrten der Ticketschalter der Fähre nach Texel. Die Karte können Sie direkt aus dem Auto lösen, sie ist für Hin- und Rückfahrt gültig. Die Kasse akzeptiert deutsche EC-Cash/Maestro Karten. Für Frühplaner: Wenn Sie ein Ticket vor Ihrer Reise bei TESO online kaufen wollen, dann klicken Sie bitte einfach hier. Das E-Ticket erhalten Sie dann sofort von TESO per Email.
Lageplan: Fährhafen Texel in der Hafenstadt Den Helder
die neue...
Bild: Oliver Fälber
Im Hafen von Texel liegt die neue "Texelstroom". Sie wurde 2016 in Dienst gestellt. Gebaut bei LaNaval Shipyard in Spanien, ließ sich TESO ihr neues Flaggschiff rund 55 Mio. € kosten. Ein modernes Schiff mit bewährtem Namen, ein Vorgängerschiff mit gleichem Namen befuhr die Linie von 1966 bis 1991. Wer Texel schon länger bereist, der wird sich gewiss noch an sie erinnern, meine Kindheit hat sie begleitet. Kurz vor den Sommerferien freute man sich meistens schon auf sie. Später fuhr sie unter der Flagge von Malta (1994 noch in Originalanstrich und dem Namen "Texelstroom TESO" zu sehen: hier), später dann unter dem Namen "MS Cittadella" für Gozo Channel Line, Mġarr, Malta (1995-2002), einem Anbieter von Fährverbindungen zwischen Malta und Gozo, bis sie 2002 in der Türkei ihre letzte Ruhe fand. Nun, 14 Jahre später, befährt also ihre Nachfolgerin das Marsdiep. Die neue Fähre ist so lagestabil und vibrationsarm, dass man auf dem Autodeck gar nicht mehr mitbekommt, dass sie bereits abgelegt hat. Texelurlauber reisen, nach Information von TESO, mit einer der modernsten und komfortabelsten Autofähren Europas zu ihrer Lieblingsinsel.
Video: LaNaval Texelstroom
Wetter & Gezeiten
bron: www.knmi.nl
Vorhersage Texel (De Koog)
► Temperatur [°C] min./max.
► Sonnenaufgang/ -untergang
► Sonnenscheinwahrscheinlichkeit [%]
► UV-Index [1-11]
► Temperatur [°C] min./max.
► Sonnenaufgang/ -untergang
► Sonnenscheinwahrscheinlichkeit [%]
► UV-Index [1-11]
Legende:
UV-Index:
1...2 - kaum Sonne, keine Sonnenbrandgefahr
3...4 - wenig Sonne, kaum Sonnenbrandgefahr
5...6 - mäßig Sonne und Sonnenbrandgefahr
7...8 - ab 7: starke Sonneneinstrahlung + schneller Sonnenbrand möglich!
9... 11 - sehr starke Sonneneinstrahlung + sehr schneller Sonnenbrand möglich!
UV-Index:
1...2 - kaum Sonne, keine Sonnenbrandgefahr
3...4 - wenig Sonne, kaum Sonnenbrandgefahr
5...6 - mäßig Sonne und Sonnenbrandgefahr
7...8 - ab 7: starke Sonneneinstrahlung + schneller Sonnenbrand möglich!
9... 11 - sehr starke Sonneneinstrahlung + sehr schneller Sonnenbrand möglich!
Denken Sie bitte an ausreichend Sonnenschutz!
Ab einem UV-Index von 3-4 vor Sonnenbrand schützen. Ab UV-Index 7 ist ein Schutz unerlässlich.
Aktuelle Windströmungen
www.windytv.com mit freundlicher Genehmigung thanks loads to Ivo! @windytv
Wind, Hoch- und Tiefdruckgebiete
Jeder, der irgendwie hobbymäßig auf Windinformationen angewiesen sein sollte, wie die ganze Truppe der Segler, Wind-, Kitesurfer oder Kitebuggyfahrer (Strandsegler) und selbst die Windvogelfans, werden von der Karte (s.o.) vermutlich begeistert sein. Wir wollen diese nutzen, um das Wettergeschehen der nächsten Stunden urlaubsmäßig besser abschätzen zu können, also aus Sicht des ganz "normalen Texelurlaubers". Auf der wunderschönen Karte der Windströmungen lassen sich außer den aktuellen Windströmungen, auch leicht Hoch- und Tiefdruckgebiete ausmachen, die Kurs auf Texel nehmen könnten oder das örtliche Wettergeschehen beeinflussen. Dies hilft, Wetterereignisse der nächsten Stunden abzuschätzen. So kann man Ausflüge besser planen. Was ist überhaupt Wind? Wind ist eine horizontal gerichtete Luftmassenausgleichsbewegung, die durch Luftdruckunterschiede verursacht wird (Littmann, et al. 1996, S.59), diese wird definiert durch Geschwindigkeit (m/s, km/h oder Knoten) und Richtung (Grad). Luftdruckunterschiede werden regelmäßig in der Wettervorhersage angesprochen ("Hochdruckgebiet", "Tiefdruckgebiet"). Doch was ruft diese hervor? Sie können dynamisch oder thermisch entstehen, d.h. durch die Bewegung von Luftmassen oder durch eine unterschiedliche Temperatur von Luftmassen. Warme Luft z.B. hat eine geringere Dichte ("ist leichter") als kalte Luft. Wird Luft in Bodennähe erwärmt, wie z.B. an einem Sommertag über der Insel Texel (über Land erwärmt sich die Luft besser, als über Wasser), steigt sie auf, dies führt in Bodennähe zur einem thermischen Tiefdruckgebiet, durch das Zusammenströmen der Luftmassen in der Höhe ("Konvergenz") hingegen zu einem Hochdruckgebiet in der Höhe. In dem Bestreben das entstandene Druckgefälle auszugleichen, strömt Luft in das Tiefdruckgebiet vom Meer nach. Dies führt sommertags zu einem frischen, auflandig wehenden Wind, der Seebrise. Der Motor des gesamten Geschehens ist letztlich immer die Sonne, da nur sie durch Wärmestrahlung Luftschichten je nach Lage und Jahreszeit unterschiedlich stark erwärmen kann. Tendenziell erfolgt der Luftmassenausgleich immer vom Hochdruck- zum Tiefdruckgebiet, entlang der gedachten Linie des Druckgefälles, dem "Druckgradienten", durch die Gradientkraft, jedoch wenn der Wind sich schnell und über größere Distanzen bewegt, nicht auf direktem Weg, wie man vermuten könnte. Wäre dies der Fall, würden sich Luftdruckunterschiede augenblicklich ausgleichen, indem sie vom Hoch- in das Tiefdruckgebiet strömen würden und könnten sich nicht, wie stattdessen beobachtet, über Tage oder Wochen "aufbauen" und halten. Wie kann das sein? Es gibt ja scheinbar keine sichtbaren Barrieren zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten, die ein Fließen der Luft aufhalten könnten. Oder doch? Es muss offenbar einen Haken geben, sonst würde unser Wettergeschehen spontan anders verlaufen, als wir es gewohnt sind. Die beobachteten Windströmungen in der freien Atmosphäre unterliegen neben der Gradientkraft weiteren Einflussgrößen, wie der Corioliskraft, bedingt durch die Rotation der Erde. Diese führt zur Ablenkung der in freier Atmosphäre strömenden Luft. Bsp.: Ein Luftpaket am Äquator erreicht durch die Erdrotation eine Ost-West-Drehgeschwindigkeit von ca. 1.660 km/h, wie auch die Erdoberfläche selbst, wie auch die dortigen Menschen. Eingebettet in die Atmosphäre und auf der Erdoberfläche gehalten durch die Schwerkraft, merken wir von dieser Rotationsgeschwindigkeit nichts. Nun ein Gedankenexperiment: Strömt dieses Luftpaket auf seinem gedachten Weg nach Norden, auf die Höhe von Texel (ca. 53° N), angenommen weil dort ein Tiefdruckgebiet sei, haben Erdboden und Atmosphäre dort, aufgrund des geringeren Erdumfangs in 53° nördlicher Breite, nur noch eine Ost-West-Eigengeschwindigkeit von 1.000 km/h, auch davon bemerken die jeweiligen Bewohner nichts. Die hinzuströmende Luft aus dem Süden wäre nun aber um 660 km/h schneller in Ost-West Richtung unterwegs, als die Luft auf die sie stößt. Das führt dazu, dass die von Süden hereinkommende Luft die örtliche Luft von West nach Ost "überholt". Für den Beobachter würde es sich so darstellen, dass die von Süden hinzuströmende Luft von ihrer Nord-Richtung nach rechts abbiegt. Genau dieses Phänomen beschreibt die Corioliskraft. Es handelt sich um eine Kraft, die in einem rotierenden Bezugssystem auf bewegte Körper wirkt und senkrecht zur Relativgeschwindigkeit des bewegten Körpers gerichtet ist. Außerhalb dieses Systems (Erde) würde sie nicht wahrnehmbar sein. In Bodennähe tritt der Strömungswiderstand der Erdoberfläche hinzu. Reibungskräfte durch verschiedene "Bodenrauhigkeit", bedingt durch das Relief, z.B. "glatte Meeresoberfläche" (z.B. an der Küste) = kaum Reibung = hohe Windgeschwindigkeiten sind die Regel, "Flachland", "Gebirge", "Täler" etc. beeinflussen Geschwindigkeit und Richtung.
Daraus ergibt sich, dass Wind in der freien Atmosphäre anders strömt, als in Bodennähe. In der Höhe wird ein Luftpaket von der Gradientkraft bewegt und gleichzeitig von der Corioliskraft um 90° nach rechts abgelenkt (Nordhalbkugel), solange bis sich Druckgradient- und Corioliskraft die Wage halten. Daraus resultiert eine Einlenkbewegung der Windrichtung auf Linien gleichen Drucks zwischen Hoch und Tief ("isobarenparallel") und somit eine kreisförmige Bewegung, im Uhrzeigersinn, um das jeweilige Hochdruckgebiet herum. Dies verhindert, dass der Wind direkt vom Hoch zum Tief strömt. Es gibt also doch eine 'unsichtbare Barriere', die aus einem Kräfteverhältnis herrührt, die den direkten Druckausgleich zwischen Hoch und Tief verhindert. In Bodennähe verursacht der Strömungswiderstand der Erdoberfläche (Reibung) hingegen ein Abbremsen der Windgeschwindigkeit, was auch zu einer nachlassenden Corioliskraft führt, denn diese wirkt ja nur auf bewegte Körper, so dass beim Abbremsen die Gradientkraftkomponente nun ein wenig die Oberhand gewinnt, so dass eine Bewegung der Luftmassen entlang des Druckgefälles ermöglicht wird. D.h. in Bodennähe findet ein Druckausgleich leichter statt, als in der Höhe.
In großer Höhe besteht zudem ein beständiger globaler Druckgradient von der Äquatorregion zu den Polen, der thermisch entsteht, da die Erde an ihrem Äquator viel mehr Wärmestrahlung empfängt, als an den Polen, mit bloßem Auge schon erkennbar, an den Eiskappen der Polarregion. Oberhalb der Polarkreise geht die Sonne in den Wintermonaten gar nicht erst auf. In der Höhe liegt über den Polen kalte Polarluft, über den mittleren Breiten subtropische Warmluft. Der Druckgradient, der aus diesem Gegensatz gespeist wird, treibt riesige, globale Starkwindbänder (sog. "Jetstreams": live betrachten) an, die in großer Höhe (7-12.000 m) u.a. genau entlang der Luftmassengrenze zwischen polarer Kaltluft und subtropischer Warmluft, der sog. "Polarfront", verlaufen und diese nachzeichnen. So wird ersichtlich, dass die Polarfront nicht geradlinig verläuft, sondern großzügig mäandrierend. Im Jetstream der Polarfront werden gewaltige Luftmassen mit bis zu 500 km/h über große Strecken stetig umgewälzt. Die Höhenströmungen pflanzen sich teilweise bis zum Wettergeschehen am Erdboden fort, es kann Luft von dort vertikal angesaugt oder gestaut (zugeführt) werden und manchmal findet man Überreste der Mäanderformen der Polarfront in der Wetterkarte wieder. Der Polarfrontjet überlagert unser heimisches Wetter und bestimmt es maßgeblich. Das mäandrierende Förderband erstreckt sich über viele tausend km, aus seinen langsam ostwärts wandernden Mäandern (den sog. "Rossby-Wellen", vgl. Abb.), werden laufend Hoch- und vor allem Tiefdruckwirbel dynamisch gebildet und an die Atmosphäre abgegeben ("Cut-off Prozess"), mit denen wir es in unseren Breiten zu tun haben. Zudem beeinflusst die Höhenströmung Verlagerungsgeschwindigkeit und -richtung dieser neu gebildeten Hoch- und Tiefdruckgebiete, steuert also letztlich auch ihren Verlauf. In unseren Breiten führt die Höhenströmung zu einer "Westwinddrift", weshalb neue Tiefs z.B. üblicherweise von Westen hereinkommen und Holland oder Großbritannien oft schon überquert haben, bevor sie über Deutschland gelangen und ostwärts weiterziehen. 6 - 8 Rossby-Wellen verlagern sich normalerweise über die Nordhalbkugel verteilt langsam ostwärts, wobei die Form ihrer Mäander langsam variiert. Wenn das eine mit dem anderen eng verknüpft ist, kann eine Veränderung im Verlagerungsrhythmus der Höhenströmungen bzw. des Rossby-Wellenverlaufs, mittelfristig zu einem veränderten Wettergeschehen am Boden führen, mit teils drastisch spürbaren Effekten auch für uns, wie z.B. Extremwetterlagen. Einen kleinen Vorgeschmack auf das was möglich ist, bekommt man teils geboten, wenn die Natur etwas Ihre Muskeln spielen lässt: Eine für ca. 1 Jahr lang ungünstig verlagerte und der Form nach anormale Rossby-Welle, mit überhöhter Auslenkung, über Nordamerika, führte z.B. 2014 in Kalifornien zur schlimmsten Dürre seit 100 Jahren, einhergehend mit zahlreichen Hitzewellen und Flächenbränden (Quelle). In jüngerer Zeit mehren sich Hinweise darauf, dass die Rossby-Wellen sich durch Resonanzerscheinungen aufschaukeln können und dadurch scheinbar in einer eher ungewöhnlichen Verlaufsform längere Zeit fixiert bleiben, was dazu führt, dass auch die korrespondierenden Hoch- und Tiefdrucksysteme länger als gewöhnlich auf einer Stelle verharren, sich teils förmlich über einem Land "festfahren" können, was in unmittelbarem Zusammenhang mit dem vermehrten Auftreten von Wetterextremen (z.B. verheerende Hitzewellen, Hochwasserereignisse) seit ca. 2000 gesehen wird (z.B. "Oderhochwasser" 1997, "Balkan-Flut" 2014, Quelle).
Daraus ergibt sich, dass Wind in der freien Atmosphäre anders strömt, als in Bodennähe. In der Höhe wird ein Luftpaket von der Gradientkraft bewegt und gleichzeitig von der Corioliskraft um 90° nach rechts abgelenkt (Nordhalbkugel), solange bis sich Druckgradient- und Corioliskraft die Wage halten. Daraus resultiert eine Einlenkbewegung der Windrichtung auf Linien gleichen Drucks zwischen Hoch und Tief ("isobarenparallel") und somit eine kreisförmige Bewegung, im Uhrzeigersinn, um das jeweilige Hochdruckgebiet herum. Dies verhindert, dass der Wind direkt vom Hoch zum Tief strömt. Es gibt also doch eine 'unsichtbare Barriere', die aus einem Kräfteverhältnis herrührt, die den direkten Druckausgleich zwischen Hoch und Tief verhindert. In Bodennähe verursacht der Strömungswiderstand der Erdoberfläche (Reibung) hingegen ein Abbremsen der Windgeschwindigkeit, was auch zu einer nachlassenden Corioliskraft führt, denn diese wirkt ja nur auf bewegte Körper, so dass beim Abbremsen die Gradientkraftkomponente nun ein wenig die Oberhand gewinnt, so dass eine Bewegung der Luftmassen entlang des Druckgefälles ermöglicht wird. D.h. in Bodennähe findet ein Druckausgleich leichter statt, als in der Höhe.
In großer Höhe besteht zudem ein beständiger globaler Druckgradient von der Äquatorregion zu den Polen, der thermisch entsteht, da die Erde an ihrem Äquator viel mehr Wärmestrahlung empfängt, als an den Polen, mit bloßem Auge schon erkennbar, an den Eiskappen der Polarregion. Oberhalb der Polarkreise geht die Sonne in den Wintermonaten gar nicht erst auf. In der Höhe liegt über den Polen kalte Polarluft, über den mittleren Breiten subtropische Warmluft. Der Druckgradient, der aus diesem Gegensatz gespeist wird, treibt riesige, globale Starkwindbänder (sog. "Jetstreams": live betrachten) an, die in großer Höhe (7-12.000 m) u.a. genau entlang der Luftmassengrenze zwischen polarer Kaltluft und subtropischer Warmluft, der sog. "Polarfront", verlaufen und diese nachzeichnen. So wird ersichtlich, dass die Polarfront nicht geradlinig verläuft, sondern großzügig mäandrierend. Im Jetstream der Polarfront werden gewaltige Luftmassen mit bis zu 500 km/h über große Strecken stetig umgewälzt. Die Höhenströmungen pflanzen sich teilweise bis zum Wettergeschehen am Erdboden fort, es kann Luft von dort vertikal angesaugt oder gestaut (zugeführt) werden und manchmal findet man Überreste der Mäanderformen der Polarfront in der Wetterkarte wieder. Der Polarfrontjet überlagert unser heimisches Wetter und bestimmt es maßgeblich. Das mäandrierende Förderband erstreckt sich über viele tausend km, aus seinen langsam ostwärts wandernden Mäandern (den sog. "Rossby-Wellen", vgl. Abb.), werden laufend Hoch- und vor allem Tiefdruckwirbel dynamisch gebildet und an die Atmosphäre abgegeben ("Cut-off Prozess"), mit denen wir es in unseren Breiten zu tun haben. Zudem beeinflusst die Höhenströmung Verlagerungsgeschwindigkeit und -richtung dieser neu gebildeten Hoch- und Tiefdruckgebiete, steuert also letztlich auch ihren Verlauf. In unseren Breiten führt die Höhenströmung zu einer "Westwinddrift", weshalb neue Tiefs z.B. üblicherweise von Westen hereinkommen und Holland oder Großbritannien oft schon überquert haben, bevor sie über Deutschland gelangen und ostwärts weiterziehen. 6 - 8 Rossby-Wellen verlagern sich normalerweise über die Nordhalbkugel verteilt langsam ostwärts, wobei die Form ihrer Mäander langsam variiert. Wenn das eine mit dem anderen eng verknüpft ist, kann eine Veränderung im Verlagerungsrhythmus der Höhenströmungen bzw. des Rossby-Wellenverlaufs, mittelfristig zu einem veränderten Wettergeschehen am Boden führen, mit teils drastisch spürbaren Effekten auch für uns, wie z.B. Extremwetterlagen. Einen kleinen Vorgeschmack auf das was möglich ist, bekommt man teils geboten, wenn die Natur etwas Ihre Muskeln spielen lässt: Eine für ca. 1 Jahr lang ungünstig verlagerte und der Form nach anormale Rossby-Welle, mit überhöhter Auslenkung, über Nordamerika, führte z.B. 2014 in Kalifornien zur schlimmsten Dürre seit 100 Jahren, einhergehend mit zahlreichen Hitzewellen und Flächenbränden (Quelle). In jüngerer Zeit mehren sich Hinweise darauf, dass die Rossby-Wellen sich durch Resonanzerscheinungen aufschaukeln können und dadurch scheinbar in einer eher ungewöhnlichen Verlaufsform längere Zeit fixiert bleiben, was dazu führt, dass auch die korrespondierenden Hoch- und Tiefdrucksysteme länger als gewöhnlich auf einer Stelle verharren, sich teils förmlich über einem Land "festfahren" können, was in unmittelbarem Zusammenhang mit dem vermehrten Auftreten von Wetterextremen (z.B. verheerende Hitzewellen, Hochwasserereignisse) seit ca. 2000 gesehen wird (z.B. "Oderhochwasser" 1997, "Balkan-Flut" 2014, Quelle).
Bild: "Rossby-Wellen" nach: earth.nullschool.net, ergänzt: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Eine störrische Rossby-Welle, die Ostern 2017 in einen Kühlschrank verwandelte...
"April! April! Der weiß nicht was er will."
"Oh weh! Oh weh!
nun kommt er gar mit Schnee.
Und schneit mir in den Blütenbaum,
In all den Frühlingswiegentraum!
Ganz greulich ist's, man glaubt es kaum:
Heut Frost und gestern Hitze,
Heut Reif morgen Blitze;
Das sind so seine Witze"
(Heinrich Seidel, 1842-1906)
Die Ostertage 2017 schienen Heinrich Seidels Gedicht über den Frühlingsmonat April huldigen zu wollen. Für manche war das, was uns das Wetter in diesen Wochen bescherte, allerdings wenig "witzig". Die Osterferien waren leider Teil einer langen, unangenehm kühlen Wetterphase, die Deutschland, Holland und Nordeuropa gleichermaßen heimsuchte. Nach dem zuvor bereits äußerst freundlichen und warmen Abschnitt, kam dies überraschend für Mensch und Natur. Vor allem die Landwirte (Spargel), Obstbauern (Äpfel, Erdbeeren), unter 8°C fliegen z.B. keine Nektar- und Pollensammler, wie Bienen oder Hummeln, die die Apfelblüten bestäuben und Winzer hatte dieser Umschwung kalt erwischt. Für manchen Weinbauern an Mosel und Saar bedeutete die anhaltende Kälte mit Frühjahrsfrost bis zu 90% Ernteausfall ihrer Reben, da Triebe und Knospen erfroren (Quelle). Nun sind Frühjahrsfröste an sich nichts seltenes, wie Seidels Lyrik von vor 150 Jahren belegt, anders als in anderen Jahren, war die Zeitdauer. Diese Phase wollte 2017 einfach kein Ende nehmen. Der TV-Wettermoderator geriet sichtlich unter Druck, da alle von ihm erwarteten, dass er endlich das warme Frühjahr verkünden würde. Jedoch der Blick auf die Wetterkarte offenbarte Woche für Woche neue Hoch- und Tiefdrucksysteme, die polare Kaltluft zu zu uns förderten, ohne dass dies ein Ende zu nehmen schien. Das führte zu einer der längsten und kältesten Frühjahrsperioden im April seit Jahrzehnten, mit Temperaturabweichungen von bis zu -10°C vom langjährigen Mittel. Was war geschehen?
"April! April! Der weiß nicht was er will."
"Oh weh! Oh weh!
nun kommt er gar mit Schnee.
Und schneit mir in den Blütenbaum,
In all den Frühlingswiegentraum!
Ganz greulich ist's, man glaubt es kaum:
Heut Frost und gestern Hitze,
Heut Reif morgen Blitze;
Das sind so seine Witze"
(Heinrich Seidel, 1842-1906)
Die Ostertage 2017 schienen Heinrich Seidels Gedicht über den Frühlingsmonat April huldigen zu wollen. Für manche war das, was uns das Wetter in diesen Wochen bescherte, allerdings wenig "witzig". Die Osterferien waren leider Teil einer langen, unangenehm kühlen Wetterphase, die Deutschland, Holland und Nordeuropa gleichermaßen heimsuchte. Nach dem zuvor bereits äußerst freundlichen und warmen Abschnitt, kam dies überraschend für Mensch und Natur. Vor allem die Landwirte (Spargel), Obstbauern (Äpfel, Erdbeeren), unter 8°C fliegen z.B. keine Nektar- und Pollensammler, wie Bienen oder Hummeln, die die Apfelblüten bestäuben und Winzer hatte dieser Umschwung kalt erwischt. Für manchen Weinbauern an Mosel und Saar bedeutete die anhaltende Kälte mit Frühjahrsfrost bis zu 90% Ernteausfall ihrer Reben, da Triebe und Knospen erfroren (Quelle). Nun sind Frühjahrsfröste an sich nichts seltenes, wie Seidels Lyrik von vor 150 Jahren belegt, anders als in anderen Jahren, war die Zeitdauer. Diese Phase wollte 2017 einfach kein Ende nehmen. Der TV-Wettermoderator geriet sichtlich unter Druck, da alle von ihm erwarteten, dass er endlich das warme Frühjahr verkünden würde. Jedoch der Blick auf die Wetterkarte offenbarte Woche für Woche neue Hoch- und Tiefdrucksysteme, die polare Kaltluft zu zu uns förderten, ohne dass dies ein Ende zu nehmen schien. Das führte zu einer der längsten und kältesten Frühjahrsperioden im April seit Jahrzehnten, mit Temperaturabweichungen von bis zu -10°C vom langjährigen Mittel. Was war geschehen?
250-hPa-Höhenströmung (11 km Höhe) mit Rossby-Wellen im Bereich des Polarfrontjets in der 3. und 4. Aprilwoche 2017. Die Anordnung
und Verweildauer der Rossby-Wellen ermöglichte einen massiven Kaltlufttransport aus dem Polargebiet nach Europa (links). Nach einiger
Verweildauer veränderte sich zwar die Form der Rossby-Welle über dem Europäischen Nordmeer und Europa, jedoch kaum ihre Position,
so dass der Kaltlufttransport länger als normal fortgesetzt wurde (rechts).
nach: earth.nullschool.net, bearbeitet & ergänzt: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
und Verweildauer der Rossby-Wellen ermöglichte einen massiven Kaltlufttransport aus dem Polargebiet nach Europa (links). Nach einiger
Verweildauer veränderte sich zwar die Form der Rossby-Welle über dem Europäischen Nordmeer und Europa, jedoch kaum ihre Position,
so dass der Kaltlufttransport länger als normal fortgesetzt wurde (rechts).
nach: earth.nullschool.net, bearbeitet & ergänzt: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Der Urheber des Kälteeinbruchs war die in der Abb. dargestellte 250-hPa-Höhenströmung (250 Hektopascal Druck herrschen in der Atmosphäre in ca. ~11 km Höhe), in Form einer äußerst hartnäckig verweilenden Rossby-Welle. Diese hatte sich im April 2017 über Grönland, dem Europäischen Nordmeer und Nordeuropa gelegt und wie ein gewaltiger Ventilator polare Kaltluft zu uns gefördert (vgl. Abb., links). Hatte man nun erwartet, dass sich das Förderband langsam ostwärts verlagern würde, wartete man vergeblich. Die Welle wurde lediglich S-förmig gestaucht (vgl. Abb., rechts), blieb aber ansonsten einigermaßen lagetreu. Das bedeutete Kaltluft und kein Ende. Die korrespondierenden Hoch- und Tiefdruckgebiete der Wetterkarten waren dazu nur mehr garnierendes Beiwerk. Die Rossby-Welle hatte innerhalb von Tagen die Kontrolle über unser Wetter übernommen und verwandelte Nordeuropa in einen bibbernden Kühlschrank. Dies zeigt einmal mehr, wie unser Wetter von der Höhenströmung dominiert wird und wie bereits kleine Änderungen im System, große Wirkungen für unsere Lebenssituation mit sich bringen. Wir haben sicher sehr viel Glück (mehr als uns bewusst sein mag), dass die Abweichungen nur temporär sind und die globale Zirkulation wieder auf ihre altbewährte Marschroute zurückschwenkt (Westwinddrift) und uns konstant mit einem vergleichsweise milden Klima verwöhnt.
Hoch- und Tiefdrucksysteme über Nordamerika, Atlantik und Europa spiegeln teils die
Mäander des aktuell darüber verlaufenden Polarfrontjetstreams wider. Karte differenziert
nach Luftdruck (hPa). Beachten Sie, dass die Tiefs (T) nach links drehen und das Hoch nach
rechts. Die gedachte Linie zwischen Hoch und Tiefs hindurch, kommt dem tatsächlichen
Verlauf des überlagernden Jetstreams der Polarfront (weiß angedeutet) recht nahe.
Bild: screenshot nach windy.tv, ergänzt: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Mäander des aktuell darüber verlaufenden Polarfrontjetstreams wider. Karte differenziert
nach Luftdruck (hPa). Beachten Sie, dass die Tiefs (T) nach links drehen und das Hoch nach
rechts. Die gedachte Linie zwischen Hoch und Tiefs hindurch, kommt dem tatsächlichen
Verlauf des überlagernden Jetstreams der Polarfront (weiß angedeutet) recht nahe.
Bild: screenshot nach windy.tv, ergänzt: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Für den Tagesausflug sind der bodennahe Wind und mit ihm verbunden, die den Rossby-Wellen entsprungenen wetterbeeinflussenden Hoch- und Tiefdruckgebiete von Bedeutung. Selbst wenn diese an der Nordseeküste einen Sturm verursachen, haben wir es in Bodennähe, wegen der Reibung, nie mit einem Jetstream zu tun, sonst würden unsere Kitebuggyfahrer oder Windsurfer abheben :-) Der Polarfrontjet bildet sich wohl, dem Verlauf nach, partiell auf die unteren Luftschichten ab, bildlich vergleichbar mit einer Kontaktkopie ("abpausen"). Insgesamt führt dies alles zu einem beeindruckenden, komplexen und dynamischen Strömungsbild. Bestimmte wiederkehrende Auffälligkeiten sind jedoch immer gegeben: Das typische Zirkulieren der Luftströmung um Hoch- oder Tiefdruckkerne, lässt sich auf der obigen Strömungskarte gut finden. Auf der Nordhalbkugel beim Hoch im Uhrzeigersinn, beim Tief gegen den Uhrzeigersinn, wodurch diese Gebiete auf der Strömungskarte gut auszumachen und zu unterscheiden sind. Ferner werden Zonen verschiedener Windgeschwindigkeit in der Karte durch die Partikelbewegung angedeutet und farblich unterschiedlich dargestellt.
Bild: screenshot nach windy.tv, ergänzt: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Am 20.11.2016 lag z.B. ein gegen den Uhrzeigersinn drehender Wirbel beträchtlichen Ausmaßes mit seinem Zentrum über der Nordsee (vgl. Abb.). Von Westen kommend, hatte er Stunden zuvor den Ärmelkanal überquert. Gemäß dem Zusammenspiel aus Gradientkraft und Corioliskraft, handelt es sich dabei anscheinend um ein Tiefdruckgebiet (linksdrehend). Bereits angesichts seiner flächenmäßigen Ausdehnung und der gemessenen Windgeschwindigkeiten, kann es als ausgewachsenes Sturmtief angesehen werden. Es handelt sich um das Sturmtief "Nannette", welches an der holländischen Nordseeküste zu Windgeschwindigkeiten bis zu knapp über 40 Knoten führte (vgl. lilafarbener Bereich), das entspricht ca. Windstärke 9 Bft. (75-88 km/h). Messungen der Station Texel Vliegfeld erreichten einen Peak bei ca. 40 Knoten (74 km/h). An exponierten Stellen des Ärmelkanals wurden am Morgen sogar bis zu 91 Knoten (170 km/h) gemessen, was das Sturmtief als höchste Kategorie, ein sog. "Orkan" ausweist (ab >64 Knoten oder >117 km/h = Windstärke 12 Bft. gilt ein Sturmtief als Orkan). Dieser schwächte sich leicht ab, bis er die Nordsee erreichte. Im wandernden "Auge des Orkans" über der Nordsee, welches im Kartenbild wunderschön dargestellt wird, ist es interessanterweise nicht etwa am "wütendsten", sondern erkennbar an der blauen Farbe, nahezu windstill. Nannette war der 1. Herbststurm der Sturmsaison 2016.
Wetterstation Texel (Vliegveld)
Legende:
aktueller Wert = "current"
☁ Luftdruck (Barometer) [hPa] Minimum/Maximum
☀ Temperatur [°C] Minimum/Maximum
☂ Niederschlag [mm]
☁ Wind Richtung, Geschwindigkeit [kt]
▲ 24h-Graph der Messwerte
Einheiten: [hPA] Hekto-Paskal; [°C] Grad Celsius; [mm] Millimeter Niederschlag; [kt] Knoten 1kt = 1,852 km/h
aktueller Wert = "current"
☁ Luftdruck (Barometer) [hPa] Minimum/Maximum
☀ Temperatur [°C] Minimum/Maximum
☂ Niederschlag [mm]
☁ Wind Richtung, Geschwindigkeit [kt]
▲ 24h-Graph der Messwerte
Einheiten: [hPA] Hekto-Paskal; [°C] Grad Celsius; [mm] Millimeter Niederschlag; [kt] Knoten 1kt = 1,852 km/h
www.texelairport.nl mit freundlicher Genehmigung
Ebbe und Flut (Gezeitendaten) Den Helder
Wasserstände ± NAP für Den Helder
Wasserstände ± NAP für Den Helder
Legende: Im Diagramm sind 3 Linien abgebildet: Blau: Gemessener Wasserstand (senkrechte graue Linie = aktuell), rechts davon: Schwarz: Vorausberechnete astronomische Gezeitenhöhe ; Rot: Erwarteter Wasserstand. Einheit [cm ± NAP]. NAP: Normaal Amsterdams Peil (s.u.). Für Darstellung der Werte als Tabelle, bitte auf "Tabel" klicken. Linke Spalte: Gemessene Wasserstände ; Mitte: Vorausberechnete astronomische Gezeitenhöhe ; rechte Spalte: Erwartete Wasserstände. Für mehr absolute Daten, bitte Tabelle nach unten scrollen. Daten nur zu Informationszwecken. Jegliche Verwendung der Daten, (z.B. im Gelände), erfolgt auf eigene Gefahr. Daten zur Wiederverwendung freigegeben, Quelle: Rijkswaterstaat (Ministerium für Infrastruktur und Umwelt, Niederlande)
Tidenkurve für Texel, Fährhafen (Beispiel):
nach: Livemonitor im Passagierbereich der Fähre "Schulpengat" (Oberdeck), nach Daten von NIOZ, bearbeitet & ergänzt: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Die Abb. zeigt den Ebbe- und Flutgang ("Tidenkurve") für die Nordsee bei Texel (Fährhafen) über 24 Stunden. Aufgetragen ist die Gezeitenhöhe ± NAP (Ordinate) gegen die Zeit in Stunden (Abszisse), mit Erwartungswerten (grün, rot) und Messwerten bis zur Stunde 16 (blau). Daraus ist ersichtlich, dass der Anstieg einer Flut, vom niedrigsten Stand der Ebbe, etwa hier zwischen Stunde 4 und Stunde 10 (= "Tidenstieg") an diesem Tag ca. 1,00 m beträgt, während der Abfall des Meeresspiegels während der Ebbe, vom Scheitel der Flut, etwa zwischen Stunde 10 und Stunde 16 (= "Tidenfall") ca. 0,85 m beträgt. Der Kurvenverlauf kann, je nach Mondphase, variieren (vgl. "Springtide"). Aus dem arithmetischen Mittel aus Tidenstieg und Tidenfall ergibt sich der Mittelwert des Tidenhub. Dieser beträgt für verschiedene Orte an der Nordsee normal ca. 1,00 - 4,00 m (Helgoland: 2,47 m). Die Höhe des Tidenhub ist nicht nur von der Stärke der Gezeitenkräfte, sondern u.a. insbesondere von den geomorphologischen Gegebenheiten vor Ort abhängig. Dies zeigen zwei Beispiele: Im Binnenmeer der Ostsee, die nur über eine recht schmale und zudem verwinkelte Verbindung mit dem Atlantik verfügt (Skagerrak-Kattegat, Öresund, Großer Belt, Kleiner Belt), fällt der Tidenhub vergleichsweise gering aus (Kattegat: 0,30 m, mittlere Ostsee: 0,10 m), so dass Ebbe und Flut hier praktisch nicht mehr in Erscheinung treten. Während die von Westen herandrückende Flut, in dem sich nach Osten hin trichterförmig von 248 km bis auf 34 km Durchmesser verjüngenden Ärmelkanal, an der Küste Nordfrankreichs teils für einen Tiedenhub in der Größenordnung eines vierstöckigen Gebäudes sorgt (Saint-Malo: ≥12 m, Mont-Saint-Michel 2015: ≥14,00 m).
Was bedeutet das "NAP", welches im Zusammenhang mit Wasserstandsangaben in Holland meistens verwendet wird?
NAP steht für "Normaal Amsterdams Peil" oder "Normal Amsterdamer Pegel". Wann immer man Höhenangaben im Gelände oder zu Wasserständen macht, braucht man ein Referenzniveau. Also wenn man z.B. sagt, der Wasserstand des Amstelmeeres (vgl. Karte unten) betrage "+0,5 Meter", er soll aber -0,4 Meter betragen, dann haben diese 90 Zentimeter Unterschied eine große Bedeutung für die angrenzenden Polder. Bei -0,4 Meter NAP entwässern die Polder ordnungsgemäß in Richtung des Amstelmeeres, die Fließrichtung verläuft also vom umgebenden Land zum Amstelmeer. Sollte der Pegel des Amstelmeeres 0 NAP erreichen, würde sich die Entwässerung verschlechtern und es würden ca. 40% der Wasseraufnahmekapazität der Landschaft erreicht. Würde der Pegel positive Werte annehmen, wie z.B. +0,5 Meter, würde die Entwässerung versagen und die Wasseraufnahmekapazität der Landschaft 100% erreichen. Mit anderen Worten, die umliegenden Bauern wären stinksauer, da ihre Felder anfangen zu schwimmen. Es müssten dann tunlichst Anstrengungen unternommen werden, durch Ableiten in das Wattenmeer, den Pegel des Amstelmeeres wieder auf -0,4 Meter NAP zu normalisieren (holl.: "streefpeil", Sollwert für einen angestrebten Wasserstand). Diese Angaben machen es erforderlich festzulegen, wo "0 Meter" sein soll. Die Bezugshöhe für den Nullpunkt im Gelände wurde bereits im Mittelalter im altehrwürdigen Amsterdam festgelegt und ist im dortigen Sprachraum seit 1684 gebräuchlich. NAP entspricht der gemittelten Meeresspiegelhöhe der Nordsee. Zwecks Würdigung dieses, man könnte sagen lebensbestimmenden Maßes für die Holländer, gibt es im Rathaus in Amsterdam eine Metallplatte, die "0 NAP" markiert (vgl. Abb.). Wann immer man dunkelblaue Maßbandplaketten mit weißer Beschriftung entdeckt (vgl. Abb.), hat dies meistens mit NAP-Angaben zu tun. Auch der Wasserstand von Ebbe und Flut wird daher immer "ten opzichte van NAP", also "im Vergleich zur Höhe Null" angegeben und schwankt periodisch mit der Flut und Ebbe über und unter NAP (vgl. Abb.). Das bei uns bis 1992 gebräuchliche NN ("Normal Null") wurde einst durch Präzisionshöhenmessung von Holland nach Berlin übertragen ("Ur-Nivellement", 1879), entspricht also dem Amsterdamer Pegel. Durch die Wiedervereinigung tauchte noch ein weiteres Bezugsniveau auf, "HN" das "Höhennull" (oder scherzhaft: "Honecker-Null"), das Normal Null der DDR, welches sich allerdings am Ostseespiegel orientierte (Kronstädter Pegel). Dies machte eine Angleichung der deutschen Höhennetze erforderlich ("Deutsches Haupthöhennetz", DHHN 92, aktualisiert 2016), worauf die gültige Bezeichnung Höhe über "Normalhöhennull" (NHN) das alte NN bis heute ersetzte. Dies führte dazu, dass man bei Höhenangaben in Deutschland teils mit mehreren Abkürzungen gleichzeitig verwirrt wurde: NN, HN, DHHN, NHN. Fehlt jetzt eigentlich nur noch eine Fünfte. Zum Glück korrigierte die Kontrollmessung DHHN 2016 die Angaben von DHHN 92 teils nur um wenige Zentimeter. Letztlich mündeten all diese Anstrengungen in dem Bestreben, die Bezugsbasis des Ostblocks loszuwerden, sich auf die Nordsee zu beziehen und den altehrwürdigen Amsterdamer Pegel, in einer leicht korrigierten, modernen Fassung, auf Gesamtdeutschland zu übertragen.
NAP steht für "Normaal Amsterdams Peil" oder "Normal Amsterdamer Pegel". Wann immer man Höhenangaben im Gelände oder zu Wasserständen macht, braucht man ein Referenzniveau. Also wenn man z.B. sagt, der Wasserstand des Amstelmeeres (vgl. Karte unten) betrage "+0,5 Meter", er soll aber -0,4 Meter betragen, dann haben diese 90 Zentimeter Unterschied eine große Bedeutung für die angrenzenden Polder. Bei -0,4 Meter NAP entwässern die Polder ordnungsgemäß in Richtung des Amstelmeeres, die Fließrichtung verläuft also vom umgebenden Land zum Amstelmeer. Sollte der Pegel des Amstelmeeres 0 NAP erreichen, würde sich die Entwässerung verschlechtern und es würden ca. 40% der Wasseraufnahmekapazität der Landschaft erreicht. Würde der Pegel positive Werte annehmen, wie z.B. +0,5 Meter, würde die Entwässerung versagen und die Wasseraufnahmekapazität der Landschaft 100% erreichen. Mit anderen Worten, die umliegenden Bauern wären stinksauer, da ihre Felder anfangen zu schwimmen. Es müssten dann tunlichst Anstrengungen unternommen werden, durch Ableiten in das Wattenmeer, den Pegel des Amstelmeeres wieder auf -0,4 Meter NAP zu normalisieren (holl.: "streefpeil", Sollwert für einen angestrebten Wasserstand). Diese Angaben machen es erforderlich festzulegen, wo "0 Meter" sein soll. Die Bezugshöhe für den Nullpunkt im Gelände wurde bereits im Mittelalter im altehrwürdigen Amsterdam festgelegt und ist im dortigen Sprachraum seit 1684 gebräuchlich. NAP entspricht der gemittelten Meeresspiegelhöhe der Nordsee. Zwecks Würdigung dieses, man könnte sagen lebensbestimmenden Maßes für die Holländer, gibt es im Rathaus in Amsterdam eine Metallplatte, die "0 NAP" markiert (vgl. Abb.). Wann immer man dunkelblaue Maßbandplaketten mit weißer Beschriftung entdeckt (vgl. Abb.), hat dies meistens mit NAP-Angaben zu tun. Auch der Wasserstand von Ebbe und Flut wird daher immer "ten opzichte van NAP", also "im Vergleich zur Höhe Null" angegeben und schwankt periodisch mit der Flut und Ebbe über und unter NAP (vgl. Abb.). Das bei uns bis 1992 gebräuchliche NN ("Normal Null") wurde einst durch Präzisionshöhenmessung von Holland nach Berlin übertragen ("Ur-Nivellement", 1879), entspricht also dem Amsterdamer Pegel. Durch die Wiedervereinigung tauchte noch ein weiteres Bezugsniveau auf, "HN" das "Höhennull" (oder scherzhaft: "Honecker-Null"), das Normal Null der DDR, welches sich allerdings am Ostseespiegel orientierte (Kronstädter Pegel). Dies machte eine Angleichung der deutschen Höhennetze erforderlich ("Deutsches Haupthöhennetz", DHHN 92, aktualisiert 2016), worauf die gültige Bezeichnung Höhe über "Normalhöhennull" (NHN) das alte NN bis heute ersetzte. Dies führte dazu, dass man bei Höhenangaben in Deutschland teils mit mehreren Abkürzungen gleichzeitig verwirrt wurde: NN, HN, DHHN, NHN. Fehlt jetzt eigentlich nur noch eine Fünfte. Zum Glück korrigierte die Kontrollmessung DHHN 2016 die Angaben von DHHN 92 teils nur um wenige Zentimeter. Letztlich mündeten all diese Anstrengungen in dem Bestreben, die Bezugsbasis des Ostblocks loszuwerden, sich auf die Nordsee zu beziehen und den altehrwürdigen Amsterdamer Pegel, in einer leicht korrigierten, modernen Fassung, auf Gesamtdeutschland zu übertragen.
Bild: thanks to M.M. Minderhoud CC BY-SA 3.0
Aktuelles Niederschlagsradar Holland
Legende: Niederschlag wird im Zeitraffer (1h) flächenhaft dargestellt
www.buienradar.nl , mit freundlicher Genehmigung
www.buienradar.nl , mit freundlicher Genehmigung
Seltenes Wetterphänomen: Wasserhose vor Texel
Selten kann man die Bildung eines Tornados direkt über der Nordsee beobachten, wie in diesem Fall, vor Texel. Im Vordergrund ist der Hafen von Oudeschild zu sehen. Ein rotierender Rüssel wächst dabei aus der Basis einer Gewitterwolke heraus und nimmt Kontakt mit der Meeresoberfläche auf. Ein ziemlich spektakuläres Naturschauspiel. Ausschlaggebend für die Entstehung einer Wasserhose (holl.: "Waterhoos", meteor.: "Großtrombe"), sind hohe Temperaturunterschiede, zwischen der Wassertemperatur (warm) und der Lufttemperatur (Gewitterfront, polare Kaltluft). Diese Konstellation tritt vorwiegend im Spätsommer bis Herbst auf. Eine Wasserhose erreicht jedoch nicht die Stärke eines echten Tornados (Wirbelsturm über Land). Das schlauchförmige Gebilde hat einen Durchmesser von etwa 200-500m. Als Beobachter an Land, ist man völlig sicher. Ein Gefährdungspotential geht für auf dem Meer befindliche Objekte, z.B. kleinere Boote, Surfer oder Schwimmer aus, da in dem Schlauch beträchtliche Rotationsgeschwindigkeiten, von bis zu 250 Stundenkilometern, gemessen werden.
Selten kann man die Bildung eines Tornados direkt über der Nordsee beobachten, wie in diesem Fall, vor Texel. Im Vordergrund ist der Hafen von Oudeschild zu sehen. Ein rotierender Rüssel wächst dabei aus der Basis einer Gewitterwolke heraus und nimmt Kontakt mit der Meeresoberfläche auf. Ein ziemlich spektakuläres Naturschauspiel. Ausschlaggebend für die Entstehung einer Wasserhose (holl.: "Waterhoos", meteor.: "Großtrombe"), sind hohe Temperaturunterschiede, zwischen der Wassertemperatur (warm) und der Lufttemperatur (Gewitterfront, polare Kaltluft). Diese Konstellation tritt vorwiegend im Spätsommer bis Herbst auf. Eine Wasserhose erreicht jedoch nicht die Stärke eines echten Tornados (Wirbelsturm über Land). Das schlauchförmige Gebilde hat einen Durchmesser von etwa 200-500m. Als Beobachter an Land, ist man völlig sicher. Ein Gefährdungspotential geht für auf dem Meer befindliche Objekte, z.B. kleinere Boote, Surfer oder Schwimmer aus, da in dem Schlauch beträchtliche Rotationsgeschwindigkeiten, von bis zu 250 Stundenkilometern, gemessen werden.
Quelle: public domain (der Autor vor mehr als 70 Jahren verstorben)
zuiderzee & Amstelmeer
Karte der Zuiderzee, Nord-Holland, blau: 1825 überschwemmte Gebiete, vor allem die Küstengebiete der Zuiderzee waren
betroffen, die Inseln von Texel bis Borkum sowie Emden und der Dollart ebenfalls, nach: E. Maaskamp, te Amsterdam (1825)
Quelle: public domain (der Autor vor mehr als 70 Jahren verstorben)
betroffen, die Inseln von Texel bis Borkum sowie Emden und der Dollart ebenfalls, nach: E. Maaskamp, te Amsterdam (1825)
Quelle: public domain (der Autor vor mehr als 70 Jahren verstorben)
Kartenausschnitt mit einem Teil der ehemaligen Zuiderzee, Nordholland, Inseln Texel und
Wieringen. Hoorn liegt in einer Bucht der Zuiderzee im unteren Drittel, welches heute zum
Markermeer gehört. E. Maaskamp, te Amsterdam (1825)
rot gestrichelt = späterer Verlauf des Abschlussdeichs, Abschluss der Zuiderzee
blaue Flächen = durch Sturmflut (1825) überströmte Gebiete
nach: gemeinfrei, ergänzt: Oliver Fälber (2016), CC BY-SA 4.0
Wieringen. Hoorn liegt in einer Bucht der Zuiderzee im unteren Drittel, welches heute zum
Markermeer gehört. E. Maaskamp, te Amsterdam (1825)
rot gestrichelt = späterer Verlauf des Abschlussdeichs, Abschluss der Zuiderzee
blaue Flächen = durch Sturmflut (1825) überströmte Gebiete
nach: gemeinfrei, ergänzt: Oliver Fälber (2016), CC BY-SA 4.0
Bis 1932 reichte das Wattenmeer einst über eine große Meeresbucht bis weit nach Holland hinein. Diese Meeresbucht nannte man die Zuiderzee. Die Karten oben zeigen deutlich, dass im Verlaufe von Sturmfluten, Landstriche bis weit ins Herz von Holland, insbesondere die Küstengebiete der Zuiderzee, von Überschwemmungen heimgesucht wurden (Karten: blau gefärbte Flächen = Überschwemmungsflächen von 1825). Anfang des 20. Jhd. trug man sich bereits seit längerem mit dem Gedanken, um Holland künftig besser vor Überflutungen zu schützen und leichter Einpolderungen vornehmen zu können, einen großen Abschlussdeich zu bauen, der die Zuiderzee vor dem Wattenmeer schützt. Das wären 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Jedoch verfügte man bis dahin nicht über geeignete technische Mittel, diese rund 200 Jahre alte Idee zu verwirklichen. Der Abschlussdeich war für damalige Verhältnisse eine große Herausforderung: ein 32 km langer Damm mitten durch das Wattenmeer, weit entfernt vom nächsten Festland, auf weichem Boden, bei ständig von zwei Seiten wechselnd drückendem Ebb- und Flutstrom. Letztlich entstand dieser Deich Ende der 1920er - Anfang 1930er Jahre, als Bestandteil der "Zuiderzeewerken", einem holländischen Großprojekt, im Laufe dessen, neben dem Abschlussdeich, auch eine Vielzahl weiterer Deiche, Schleusen und Schöpfwerke gebaut wurden, um den Küstenschutz und die Bedingungen für die Landgewinnung im Zuiderzeegebiet zu verbessern. Die gestrichelte rote Linie in der Karte deutet den späteren Verlauf des "Afsluitdijk" an. Der letzte Rest des noch offenen Fahrwassers vom Wattenmeer in die Zuiderzee, der sog. "Vlieter", ca. 6 km östlich von Den Oever, wurde im Mai 1932 mit einem Baggerschiff zugeschüttet. Damit war die Zuiderzee Geschichte.
Bereits vorher (1924) hatte man mit einem "kleinen Abschlussdeich" (dem Amsteldiepdijk) die westliche Lücke zwischen Wieringen und Nord-Holland geschlossen. Südlich davon entstanden das Amstelmeer und der Polder Wieringermeer. Dies bedeutete für Wieringen, dass der Inselstatus leider passé war. Noch bis in heutige Tage grüßt in Wieringen ein Ortseingangsschild mit den Worten "Willkommen in Wieringen, ehemalige Insel der Zuiderzee". Der Umriss der ehemaligen Insel Wieringen ist auf der Karte am Verlauf des Amstelmeerkanaals und des Voorboezem immer noch ganz gut zu erkennen. Außerdem liegt hier entlang des Kanals auch die alte Deichlinie "im Land", die einst die Insel Wieringen vor dem Meer schützte.
Bereits vorher (1924) hatte man mit einem "kleinen Abschlussdeich" (dem Amsteldiepdijk) die westliche Lücke zwischen Wieringen und Nord-Holland geschlossen. Südlich davon entstanden das Amstelmeer und der Polder Wieringermeer. Dies bedeutete für Wieringen, dass der Inselstatus leider passé war. Noch bis in heutige Tage grüßt in Wieringen ein Ortseingangsschild mit den Worten "Willkommen in Wieringen, ehemalige Insel der Zuiderzee". Der Umriss der ehemaligen Insel Wieringen ist auf der Karte am Verlauf des Amstelmeerkanaals und des Voorboezem immer noch ganz gut zu erkennen. Außerdem liegt hier entlang des Kanals auch die alte Deichlinie "im Land", die einst die Insel Wieringen vor dem Meer schützte.
Das Amstelmeer war einst Teil des Wattenmeeres und Verbindung zur Zuiderzee. Der sog. kleine Abschlussdeich schützt es seit 1924 vor dem Wattenmeer.
Den Bau des kleinen Abschlussdeiches kann man sich als eine Art Probe für das größere Projekt vorstellen, das Verbinden der Provinzen Noord-Holland und Friesland durch einen monumentalen Abschlussdeich, der die Zuiderzee abschloss und im nördlichen Teil das Ijsselmeer und im südlichen Teil das Markermeer entstehen ließ (vgl. Karte unten, "E22"). Die Erkenntnisse, die der Bau des Kleinen Abschlussdeichs (1920-1924) lieferte, konnte man beim Bau des großen Nachbarn gut verwenden. Später wurden die Deiche für den Straßenverkehr freigegeben. Falls man Zeit dazu hat, ist "eine Fahrt übers Meer" landschaftlich eine sehr lohnende Route.
Der große Abschlussdeich schloss die Zuiderzee ab und verwandelte ihren nördlichen Teil ins Ijsselmeer. Südöstlich davon liegt das viel kleinere Amstelmeer.
Kartenauschnitt, Teile von: Nordholland ("Westfriesland"), Zuidersee, Marsdiep, Texel, E. Maaskamp, te Amsterdam (1825)
roter Punkt: Standort zu den Fotos unten, östl. von Wieringerwaard, nordöstl. von Kolhorn, damals Küste, heute: Polder Wieringermeer
nach: gemeinfrei, ergänzt: Oliver Fälber (2016), CC BY-SA 4.0
roter Punkt: Standort zu den Fotos unten, östl. von Wieringerwaard, nordöstl. von Kolhorn, damals Küste, heute: Polder Wieringermeer
nach: gemeinfrei, ergänzt: Oliver Fälber (2016), CC BY-SA 4.0
"Het meer bezuiden Wieringen" war einst eine große Wasserfläche (vgl. Karte), die am Übergang zwischen der Zuiderzee zum Wattenmeer lag. Der Teil des Meeres lag, wie der Name schon andeutet, südlich der Insel Wieringen. Steht man heute dort, wo der rote Punkt in der Karte verzeichnet ist und schaut nach Osten, in Richtung des südlichen Meeres, sieht man anstelle eines Meeres eine schöne grüne Polderlandschaft, mit großen Feldern, soweit das Auge reicht. Dort liegt heute der riesige Polder Wieringermeer, der, ermöglicht durch die Projekte der Zuiderzeewerken, die gesamte Meeresfläche unterhalb von Wieringen in fruchtbares Land verwandelte. Wer hätte einst gedacht, dass man dort einmal picknicken könnte. So kann also ehemaliger Meeresboden aussehen (vgl. Abb.). Die Orte Wieringerwaard und Kolhorn lagen früher an der Küste, heute fährt man durch eine weite, dünn besiedelte Landschaft, die scheinbar endlose, landwirtschaftlich genutzte Flächen zu bieten hat.
Bild: Oliver Fälber
Bild: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Dem Spaziergänger mögen die dunkelblauen Kunststoff- oder Metalltafeln mit weißen Strichmarkierungen, die vielerorts, z.B. an Wassergräben zwischen den Feldern zu finden sind (holl.: "Polderpeil") sowie an Kanälen, Brücken, Bauwerken etc. regelmäßig angebracht sind, auffallen. Diese oberirdischen Markierungen geben den Wasserstand im Vergleich zur Referenzhöhe NAP an. Wie wichtig dieses Bezugsmaß für die Holländer ist, ist einerseits daraus ersichtlich, dass es von diesen Markierungstafeln landesweit ca. 35.000 Stück gibt. Andererseits wird die Bedeutung durch den Umstand unterstrichen, dass rund ¼ der Fläche von Holland (26%) unterhalb des Meeresspiegels liegt (nach: Rijkswaterstaat, 2007). Solche Flächen wären, sofern sie in Küstennähe lägen, ggf. von einem Überströmen durch die Nordsee besonders bedroht. Der tiefste Punkt des Landes findet sich mit -6,76 m unter NAP bei Nieuwekerk an den Ijssel, in der ehemalig gleichlautenden Gemeinde, durch Gemeindezusammenlegung seit 2010 Gemeinde Zuidplas in Südholland. Innerhalb einer Entfernung von 1 km in der Landschaft, findet sich mindestens eine Markierung. Diese sind auf 1 cm genau eingestellt und anhand dieser Marken kann z.B. der Wasserstand in den Poldern genau reguliert werden (vgl. Abb.). Oft wird im Sommer ein höherer Wasserstand angestrebt, der sog. "Zomerpeil", als im Winter (holl.: "Winterpeil"), da im Sommer wegen des Ackerbaus einfach mehr Wasser benötigt wird. Die Peilmarken selbst können sich mit der Zeit in der Höhe verändern, z.B. durch Absacken des Untergrundes. Daher werden die oberirdischen Markierungen alle 10 Jahre mit Hilfe von weiteren ca. 400 unterirdischen Peilmarken sorgfältig nachgemessen. Diese wurden an möglichst lagestabilen Punkten tief im Untergrund fixiert. 2016 war ein solches Messjahr für die Provinzen Zuid-Holland und Zuid-Limburg. 2017 ist die Provinz Nordholland (z.B. Texel) an der Reihe. Für Groningen und Friesland ist das Jahr 2018 vorgesehen (nach: Rijkswaterstaat, 2017). Das Vorhandensein eines solchen Systems aus Messpunkten verweist auf die Bedeutung der NAP-bezogenen Daten für die Landgewinnung, für eine erfolgreiche Bewirtschaftung der Agrarflächen, für das sichere Anlegen von Siedlungsflächen, für einen effektiven Schutz und Erhalt des Landes.
durchs nördliche Polderland...
Bild: Oliver Fälber
Bild: Oliver Fälber
Bild: Oliver Fälber
Auf dem Weg nach oder von Texel lohnt sich, vor allem im Frühjahr, Ende April bis Anfang Mai, ein Abstecher ins nördliche Polderland. Nördlich von Medemblik, in der Region um Anna Paulowna und Wieringermeer (Gemeinde Hollands Kroon), finden sich regelmäßig wunderschöne Blumenzwiebelfelder, in prächtigen Farben, unter ihnen einige der größten zusammenhängenden Blumenzwiebelfelder der Welt. Dort kann man, auch außerhalb der Blütezeit, prima einen Ausflug machen, picknicken und einfach die Landschaft genießen.
Lage von Anna Paulowna Polder, südwestlich des Amstelmeers. Südöstlich davon der Polder Wieringermeer und Slootdorp.
Bild: Oliver Fälber
"Ik hou van dit landschap, hier kan ik een tijdje plaats nemen en uitrusten" (Ich liebe diese Landschaft, hier könnte ich mich eine Weile niederlassen und ausruhen). Dies mag einem durch den Kopf gehen, wenn einen der Weg hier lang führt.
Bild: Oliver Fälber
Nahe Slootdorp liegen einige große Kartoffelbauern, die auf den umliegenden Poldern (Marschböden) leckere Sorten anbauen, die hier prima gedeihen. Wie z.B. "Bildtstar", "Frieslander" oder "Doré". Hier lohnt es sich mal in den Hofläden zu stöbern. Man kann sich, als Kartoffelfan, praktisch für das ganze Jahr eindecken. Aber auch, wer durch den Mix aus dem Supermarkt 'abgestumpft' ist, kann hier, ganz überraschend, wieder auf den guten Geschmack kommen. Für eine zünftige Pfanne Bratkartoffeln, einige "Frieslander", für Ofenkartoffeln oder Erbsensuppe einen Vorrat "Bildtstar" zur Hand und wow! Eine leckere Kartoffel wertet das ganze Essen auf. Die Sorte "Bildtstar" (meine Lieblingssorte) stammt aus Friesland, aus der namensgebenden Küstengemeinde „Het Bildt“. Sie ist eine beliebte Sorte und reiht sich in die typischen Sorten ein, die in Holland angetroffen werden: "Bintje", "Bildtstar", "Nicola", "Redstar", "Frieslander", "Eigenheimer", Doré. Die Sorte ist festkochend und hat eine leicht rötliche Schale. Man bekommt sie das ganze Jahr, übrigens auch auf Texel.
Bild: Oliver Fälber
Bild: Oliver Fälber
Bild: Oliver Fälber
Bleistift & Wasserfarbe auf Papier
Bild: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
Bild: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
vom walfang zum badetourismus
Bleistift auf Papier
Bild: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
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Um 1840 war De Koog - Texel ein kleines verschlafenes Fischerdorf. Am Fuße der Dünen, schmiegte es sich in die Landschaft und wurde bevorzugt von Walfängern besiedelt (holl.: "Groenlandvaarders"). Der Walfang wurde ab 1614 von der 'Noordse Compagnie' organisiert, einem niederländischen Städtebund, dem alle wichtigen Häfen beitraten, die am Walfang teilhaben wollten: Amsterdam, Hoorn, Enkhuizen, Delft, Rotterdam, Vlissingen, Middelburg, Stavoren, Harlingen. Zusammen hatte man ein Monopol errichtet (holl.: "octrooi", dt.: "Patent"), welches das alleinige Recht zusicherte, zwischen Neufundland (Straat Davis) und Nowaja Semlja auf Walfischfang zu gehen. Vereint konnte man sich außerdem besser gegenüber Konkurrenten, wie den Dänen und den Engländern behaupten. Da laufend Fahrten organisiert wurden, war der Bedarf an fähigen Seeleuten groß. Dass Teile der männlichen Inselbevölkerung über die Sommermonate auf den Walfangschiffen anheuerten, wurde Tradition, auch auf den nordfriesischen Inseln (z.B. Föhr, Amrum, Sylt). Die deutschen Seeleute waren bei ihren Nachbarn sehr geschätzt. Ein Inselkapitän ("Commandeur") konnte es durch diese Einnahmequelle zu beträchtlichem Wohlstand bringen, zumindest aber reichte es, als einfacher Seemann, über den nächsten Inselwinter zu kommen und bescherte der heimischen Familie ein Auskommen. Seit 1415 konnte De Koog mit einer eigenen Kirche aufwarten. Außer der Kirche, gibt es inzwischen nicht mehr viel, was an diesen Urzustand erinnert. Die Walfangindustrie bot den Inselbewohnern zunächst eine echte Perspektive, über Generationen. Der seinerzeit begehrte Rohstoff Walfisch-Tran (ausgelassenes Walfischöl, Triglyceride) wurde durch Ausschmelzen oder Kochen von gehacktem Walfischspeck gewonnen und dann gereinigt und in Fässern à 235 Liter abgefüllt (= "1 Quarteel", holl. Maßeinheit des 17. Jhd.). Aus einem Wal ließen sich ca. 30-70 Fässer (Quarteelen) Tran gewinnen, das sind etwa 50-130 barrel (1 barrel (1820) = ca. 122 Liter) oder 7-16.000 Liter Tran pro Walfisch (eigene Berechnung, nach: Conradi, P., v.d. Plaats, V., 1784, S. 93 ff., vgl. Tabelle s.u.). Die Arbeitsgänge erfolgten direkt in den nördlichen Fanggebieten, entweder am Festland, später auf schwimmenden Tranküchen und waren alles andere, als romantisch. Zeitgenössische Berichte schildern, dass buchstäblich alles mit Walöl getränkt wäre, die Kleidung, die Haare, jede Pore der Haut, das Papier, auf dem man schrieb und sogar der Schiffszwieback, den man aß, strotzten vor Öl. Eine der größten holländischen "Traankokerijen" des 17. Jhds. war Smeerenburg auf Spitzbergen (übersetzt: "Transtadt").
Bild: Oliver Fälber CC BY-SA 4.0
Doch weshalb besitzt der Wal so ungeheure Mengen an Fett? Man könnte meinen, er müsse vielleicht einen Vorrat anlegen. Wozu könnte das Fett sonst dienen? Im Unterschied zu den Fischen, ist er nicht wechselwarm, kann sich also nicht einfach der umgebenden Wassertemperatur anpassen. Säugetiere halten ihre Körpertemperatur bis auf ca. ± 2° Grad konstant. Das sind relativ enge Grenzen, wenn man bedenkt, klettert unsere Körperkerntemperatur nur um +2° von 37° auf 39° C empfinden wir es direkt als unangenehme "Hitze" (Fieber), in die andere Richtung reagieren wir schon ab 35-36° mit "Kältezittern" (Muskelzittern) und es wird außerhalb dieser engen Grenzen schnell lebensbedrohlich. Dies erfordert ständige Temperaturregulation. Als in das Meer zurückkehrendes Landsäugetier, hatte der Wal in diesem Punkt offensichtlich kaum Spielraum etwas zu ändern, er war auch im Meer, auf eine konstante Körpertemperatur angewiesen (36,5° C). Nun kam noch dazu, dass er die Standardlösung zum Schutz gegen Kälte, das Fell, nicht mehr verwenden konnte. Ein säugetiertypisches Fell funktioniert unter Wasser nicht so gut, da seine isolierende Eigenschaft auf Luftpolster um die Haare herum beruht, die unter Wasser aus dem Fell entweichen und schwerlich ersetzt würden, außerdem würde ein Fell einen stromlinienförmigen Körper beim schwimmen bremsen. Das Fell musste der Wal also loswerden und sich trotzdem effektiv vor Kälte schützen. Die Antwort darauf war: Fett. Mit einer bis zu 60 cm dicken Speckschicht! Fett hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit, so dass eine solche Schicht den Körper gut nach außen isoliert und weitere Vorteile bietet. Das Fell liegt außerhalb des Herzkreislaufsystems. Im Unterschied zum Fell liegt die Fettschicht nicht auf, sondern unter der Haut und ist von Blutgefäßen durchzogen. Dies gibt dem Wal die (vasomotorische) Kontrolle über die "Isolierleistung". Schwimmt er z.B. in wärmere Gewässer, fährt er die Durchblutung dieser Blutgefäße einfach hoch, so dass der Körper über die oberflächennahe Blutzirkulation Wärme nach außen abgeben kann und die Isolierwirkung der Fettschicht herabgesetzt wird. Schwimmt er hingegen in kälteren Gewässern, fließt das Blut durch "Kurzschlussgefäße" unterhalb der Fettschicht, so dass die Gefäßbögen in der Fettschicht von der Durchblutung abgeschnitten werden, die Wärmeabgabe ist dann reduziert und die isolierende Wirkung maximal (Eckert, R. et al. 1993, S.642). Es handelt sich um eine geniale Anpassung speziell an den neuen Lebensraum. Diese reiht sich in ein ganzes Bündel von beeindruckenden Anpassungen an das Leben im Wasser ein: Das Aufgeben der Halsregion, welche in frühen Entwicklungsstadien des Walembryos noch ansatzweise zu erkennen ist, aber dann in der Entwicklung zum adulten Tier zugunsten einer spindelförmigen, fischähnlichen Form in der Ausprägung zurücktritt, so dass eine optimale Fortbewegung im Wasser möglich ist. Gleiche Lebensbedingungen brachten hier bei nicht miteinander verwandten Arten (Wale, Fische) recht ähnliche Formen hervor, was anfänglich dazu verleitet haben mochte, den Wal als "-fisch" zu betrachten. Das ist etwa so, als würden zwei Leute unabhängig voneinander das Rad neu erfinden. Sie finden, jeder für sich, eine Lösung auf eigenem Wege, die im Endergebnis gleich ist. In der Evolution der Lebewesen nennt man das "konvergente Entwicklung". Der Wal ist, hinsichtlich seiner äußeren Form, ein ausgezeichnetes Beispiel für konvergente Entwicklung, erkennbar auch an dem Wiederentstehen flossenähnlicher Antriebselemente (Schwanzflosse bzw. "Fluke"), wozu in diesem Fall der Schwanz herhalten musste (Romer, A.S., Parsons, T.S. 1991, S. 106) und nicht die Hinterextremitäten, wie bei anderen im Meer lebenden Säugern, wie etwa Robben. Die Hinterextremitäten sind beim Wal äußerlich völlig verschwunden. In seinen Erbanlagen sind sie jedoch immer noch vorhanden. Sie werden im Walembryo nach wie vor angelegt, genauso wie bei uns, aber dann zurückentwickelt bzw. nur resthaft ("rudimentär") entwickelt, so dass sich im Inneren des adulten Wals immer noch Reste eines inzwischen von der Wirbelsäule völlig losgelösten Beckens, je nach Art, teils sogar mit Hüftgelenkspfanne (Acetabulum: Ansatzpunkt für die Oberschenkel) sowie Oberschenkelknochen und teils auch Reste von Schienbeinen auffinden lassen (Bsp.: rudimentäre Hinterextremitäten beim Killerwal (Orcinus orca) in ihrer natürlichen Lage, unterhalb der Wirbelsäule, linke Bildseite Q: Museum of Comparative Zoology, Cambridge). Rudimentäre Extremitäten, wie beim Wal, sind also Erinnerungen an die Vergangenheit, die sich im Genom nicht ganz haben löschen lassen. Sie gelten als Hinweis, dass Evolution stattfindet. Kein 'geistiger Urheber' oder 'willentlich schaffende Intelligenz', die teils von Evolutionsgegnern gefordert wird, die vorher vorhanden gewesen sein müsse, um Leben zu entwerfen, würde einem Organismus verkümmerte Restbeine einpflanzen. Wenn diese nicht mehr benötigt würden (dann würde "er" sie gleich ganz weglassen) oder wenn sie benötigt würden (dann würden sie funktionstüchtig sein). Es erscheint naheliegender, dass dies ein Übergangsstadium einer kontinuierlichen Entwicklung von Anpassung ist. Nicht zuletzt beeindruckt beim Wal die Anpassungsserie an ein Leben im Meer, mit einer Aufwärtsverlagerung der Nasenöffnungen auf die Oberseite des Kopfes. Man stelle sich vor, man hätte die Nase "oben", eine kuriose Vorstellung. Zum Atmen an der Wasseroberfläche jedoch sehr praktisch, da man zum Luftholen nur minimal auftauchen braucht, etwa wie beim schnorcheln, das ist noch praktischer, wenn man 70 Tonnen und mehr auf die Waage bringt. Fällt der Auftrieb des Wassers nämlich weg, wie z.B. wenn Wale versehentlich stranden, rühren sich diese Kolosse aus eigener Kraft nicht mehr. Atmung und Herzkreislaufsystem brechen unter dem eigenen Gewicht zusammen. Dies zeigt, dass die Anpassung an das Meer soweit perfektioniert wurde, dass ein "zurück" bzw. eine Zweigleisigkeit nicht mehr gegeben ist, ein Überleben im alten Lebensraum ist ausgeschlossen. Diese Geschöpfe zur Gewinnung von "Lampenöl" abzuschlachten, würde man aus heutiger Sicht als primitiv bezeichnen. Im 17. Jhd. herrschte jedoch euphorische Aufbruchstimmung: Tran war das Gold des Meeres. Das Verarbeiten unzähliger Wale, die das Meer schließlich herzugeben versprach, stellte scheinbar endlose Gewinne in Aussicht. Wozu also noch lange überlegen.
Bild: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
1634 versuchten in Smeerenburg sogar 7 Männer im Winter die Stellung zu halten, um diesen nördlichsten Außenposten der Walfänger vor Einflussnahme durch Konkurrenten zu schützen. Nachdem dies bereits einen Winter geglückt war, war man guter Dinge, dies zur Regel zu machen. Eine fremde Nation hätte sich der Tranöfen schließlich während der langen Abwesenheit bemächtigen können, dann selbst damit produziert und die eigentlichen Besitzer hätten in die Röhre geschaut. Dies galt es um jeden Preis zu verhindern. Offenbar hatte das einmalige Erfolgserlebnis dazu geführt, dass man die Risiken der Überwinterung gering schätzte. Die Station wurde üblicherweise nur in den Sommermonaten betrieben und dies hatte auch seine Bewandtnis. Denn nach Anbruch der Polarnacht, herrschten dort eisige Temperaturen und widrige Lebensbedingungen. Ohne spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten, die für ein Überleben im arktischen Winter notwendig sind, die in der Regel auf einem umfangreichen Erfahrungsschatz beruhen, der z.B. von den Ureinwohnern der Arktis (Inuit, Kalaallit, Iñupiat) traditionell an die nächste Generation weitergeben wird, sollte das Unterfangen der hier ortsfremden, mittelalterlichen Seefahrer diesmal nicht glimpflich ausgehen:
"the following seven [seamen] were (with their consent) appointed to remain the next following winter at Spitsbergen: Andrew Johnson of Middleburgh, Cornelius Thysse of Rotterdam, Jerome Carcoen of Delfts-Haven, Tiebke Jellis of Frieseland, Nicholas Florison of Hoorn, Adrian Johnson of Delft, Fettje Otters of Frieseland. These beeing provided with all manner of necesassaries, as meat, drink, physical preparations, herbs, etc. (...) The 20th or 21st of October they had no more sight of the sun. (...) The 24th of November, the scurvey beginning to appear among them (...) The 2nd of December, Nicholas Florison took a dose of a scorbutic potion (...) The 14th of January Adrian Johnson of Delft died, being the first of the seven, though the other six were full of pain and very ill. The 15th Fettje Otters died likewise (...) and on the 17th Cornelius Thysse (...) The remaining four were weak and had scarce strength left to stand upon their legs (...) They left memorial behind (...) 'Four of us are still alive, lie flat upon the ground in our huts (...) We spent our time in constant prayers, to implore God's mercy to deliver us out of this misery (...) We are certainly not in a condition to live thus long, whithout food or fire' (...) When the ships from Holland arrived there in 1635, they found them all dead, shut up close in their tent, to secure their dead bodies against the bears and other ravenous creatures (...) These were the the last that pretended to pass the winter at Spitsbergen."
"die folgenden sieben Seeleute wurden mit ihrer Zustimmung auserwählt, den nächsten Winter auf Spitzbergen zu verbringen: Andrew Johnson aus Middleburgh, Cornelius Thysse aus Rotterdam, Jerome Carcoen aus Delft, Tiebke Jellis aus Friesland, Nicholas Florison aus Hoorn, Adrian Johnson aus Delft, Fettje Otters aus Friesland. (...) Sie wurden mit allem Nötigen ausgestattet, wie Fleisch, Getränke, Ausrüstung, Kräuter, etc. (...) Ab dem 20. oder 21. Oktober konnten sie die Sonne nicht mehr sehen [Anm.: Beginn der Polarnacht] (...) Am 24. November machte sich Skorbut* unter ihnen breit [Anm.: *Symptome: Zahnfleischbluten, -"fäule", "Zahnfleisch wächst über die Zähne hinaus", Betroffene können nicht mehr kauen, Anschwellen der Gliedmaßen, Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, Schwindel, Durchfall, Fieber, Muskelschwund, Infektionsanfälligkeit, Erschöpfungszustand, Depression] (...) Am 2. Dezember nahm Nicholas Florison eine Dosis von der Skorbut-Medizin* zu sich [Anm.: *die Beobachtung, dass Skorbut durch frisches Obst und Gemüse "heilbar" ist, für die Seefahrt vor allem: Citrusfrüchte oder in Fässern haltbares Sauerkraut, sprach sich um 1600 erst allmählich herum, allgemein bekannt wurde es erst 150 Jahre später, durch eine Studie von James Lind (Lind, J.: A tritease of the scurvy, 1753, Quelle). Bis dahin galt es als sehr gefürchtete, totbringende Erkrankung vor allem von Seefahrern, ca. 285 Jahre später (1919) erhielt der "gegen Skorbut wirkende Faktor" den Buchstaben "C" zugeordnet, den wir alle kennen: Vitamin C, Quelle] Am 14. Januar verstarb Adrian Johnson aus Delft, als erster der sieben, wobei die übrigen sechs unter starken Schmerzen litten und bereits sehr krank waren. Am 15. verstarb Fettje Otters ebenfalls (...) und am 17. Cornelius Thysse (...) Die übrigen vier waren sehr geschwächt und hatten kaum noch Kraft sich auf den Beinen zu halten... Sie ließen eine schriftliche Botschaft zurück (...) 'Vier von uns sind immer noch am Leben, aber wir liegen auf dem Boden in unseren Hütten (...) Wir verbrachten unsere Zeit in ständigem Gebet, um Gott um sein Erbarmen anzuflehen, dass er uns aus dieser misslichen Lage erlöse (...) Wir sind gewiss nicht in der Lage, ohne Essen und die Möglichkeit Feuer zu machen, hier länger zu überleben' (...) Als die Schiffe aus Holland 1635 zurückkamen, fand man sie alle tot auf, eingschlossen in ihren Zelten, um ihre sterblichen Überreste vor Bären und anderen wilden Tieren zu schützen. (...) Das waren die Letzten, die versuchten den Winter auf Spitzbergen zu überstehen." (nach: Conway, W. M.: Early Dutch and English Voyages to Spitsbergen in the Seventeenth Century, S. 169 ff., London, 1904, Quelle).
Die mutigen Walfangpioniere starben in der Polarnacht der Arktis an den Folgen von Mangelernährung und Skorbut. Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie ein kleiner Gendefekt, eine große Wirkung entfalten kann. Wir tragen eigentlich die Veranlagung, Vitamin C selbst zu produzieren, in uns, so wie z.B. Katzen, Hunde, Schafe etc. es auch können, aber leider ist bei uns und einigen anderen Wirbeltieren ein kleiner Zwischenschritt dieses Stoffwechselwegs im Laufe der Evolution „kaputt gegangen“. Das Gen für das Enzym mit dem Zungenbrecher L-gulonolacton-Oxidase, zum Glück gibt es ja Abkürzungen: GLO ist ausgefallen. Eine sog. Mutation im Erbgut. D.h. es ist zwar eigentlich noch eine Kopie des Bauplans für GLO vorhanden, er ist aber nutzlos, nicht mehr ablesbar, soetwas nennt sich ein „Pseudogen“ und ab diesem Ausfall war man auf die ausreichende Zufuhr von Vitamin C von außen, über die Nahrung, angewiesen (Drouin, G. et al.: The Genetics of Vitamin C Loss in Vertebrates (2011)). Dies gilt ebenfalls als Hinweis, dass Evolution stattfindet und zufällig wirkt. Der Biologe Jerry A. Coyne warf die Frage auf, weshalb eine uns "designende" Intelligenz auf die Idee kommen sollte, einem Organismus einen komplexen Stoffwechselweg für die Vitamin C Synthese einzubauen und ihn dann an einer Stelle zu deaktivieren, mit der Folge, dass er insgesamt ausfällt (Coyne, J.A. 2009, S.69). Wenn der Stoffwechselweg nicht mehr benötigt würde, dann würde ein "Designer" ihn wohl gleich ganz weglassen (ebd.). Da er uns aber nützen würde, erscheint es ziemlich paradox, ihn uns defekt einzubauen. Wahrscheinlich hat die winzige (zufällige) Veränderung in unserem Erbgut dazu geführt, dass die Walfangpioniere die damalige Extremsituation nicht überstanden haben. Da die Folge des "Skorbuts", eine gestörte Kollagensynthese, insgesamt so viele Fehlfunktionen verursacht, dass dies entscheidend gewesen sein könnte, ob die Konstitution insgesamt noch ausreicht, eine Extremsituation durchzuhalten. Wenn man aber geschwollene und schmerzende Gliedmaßen hat, die Zähne ausfallen, die Muskeln zunächst "schrumpfen" und dann "schwarz werden" und man sich kaum noch auf den Beinen halten kann, Kraft und Durchhaltevermögen schwinden und die Infektionsanfälligkeit steigt, dann schwinden auch die Chancen, zu überleben. Insbesondere auf monatelangen, entbehrungsreichen Schiffsfahrten, auf denen es so gut wie Vitamin C-freie Kost gab, in erster Linie Mehlprodukte (Brot, Schiffszwieback), fielen dem Skorbut allein im Mittelalter, wahrscheinlich mehr als 2 Millionen Seeleute zum Opfer. Smeerenburg wurde um 1660 aufgegeben.
"the following seven [seamen] were (with their consent) appointed to remain the next following winter at Spitsbergen: Andrew Johnson of Middleburgh, Cornelius Thysse of Rotterdam, Jerome Carcoen of Delfts-Haven, Tiebke Jellis of Frieseland, Nicholas Florison of Hoorn, Adrian Johnson of Delft, Fettje Otters of Frieseland. These beeing provided with all manner of necesassaries, as meat, drink, physical preparations, herbs, etc. (...) The 20th or 21st of October they had no more sight of the sun. (...) The 24th of November, the scurvey beginning to appear among them (...) The 2nd of December, Nicholas Florison took a dose of a scorbutic potion (...) The 14th of January Adrian Johnson of Delft died, being the first of the seven, though the other six were full of pain and very ill. The 15th Fettje Otters died likewise (...) and on the 17th Cornelius Thysse (...) The remaining four were weak and had scarce strength left to stand upon their legs (...) They left memorial behind (...) 'Four of us are still alive, lie flat upon the ground in our huts (...) We spent our time in constant prayers, to implore God's mercy to deliver us out of this misery (...) We are certainly not in a condition to live thus long, whithout food or fire' (...) When the ships from Holland arrived there in 1635, they found them all dead, shut up close in their tent, to secure their dead bodies against the bears and other ravenous creatures (...) These were the the last that pretended to pass the winter at Spitsbergen."
"die folgenden sieben Seeleute wurden mit ihrer Zustimmung auserwählt, den nächsten Winter auf Spitzbergen zu verbringen: Andrew Johnson aus Middleburgh, Cornelius Thysse aus Rotterdam, Jerome Carcoen aus Delft, Tiebke Jellis aus Friesland, Nicholas Florison aus Hoorn, Adrian Johnson aus Delft, Fettje Otters aus Friesland. (...) Sie wurden mit allem Nötigen ausgestattet, wie Fleisch, Getränke, Ausrüstung, Kräuter, etc. (...) Ab dem 20. oder 21. Oktober konnten sie die Sonne nicht mehr sehen [Anm.: Beginn der Polarnacht] (...) Am 24. November machte sich Skorbut* unter ihnen breit [Anm.: *Symptome: Zahnfleischbluten, -"fäule", "Zahnfleisch wächst über die Zähne hinaus", Betroffene können nicht mehr kauen, Anschwellen der Gliedmaßen, Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, Schwindel, Durchfall, Fieber, Muskelschwund, Infektionsanfälligkeit, Erschöpfungszustand, Depression] (...) Am 2. Dezember nahm Nicholas Florison eine Dosis von der Skorbut-Medizin* zu sich [Anm.: *die Beobachtung, dass Skorbut durch frisches Obst und Gemüse "heilbar" ist, für die Seefahrt vor allem: Citrusfrüchte oder in Fässern haltbares Sauerkraut, sprach sich um 1600 erst allmählich herum, allgemein bekannt wurde es erst 150 Jahre später, durch eine Studie von James Lind (Lind, J.: A tritease of the scurvy, 1753, Quelle). Bis dahin galt es als sehr gefürchtete, totbringende Erkrankung vor allem von Seefahrern, ca. 285 Jahre später (1919) erhielt der "gegen Skorbut wirkende Faktor" den Buchstaben "C" zugeordnet, den wir alle kennen: Vitamin C, Quelle] Am 14. Januar verstarb Adrian Johnson aus Delft, als erster der sieben, wobei die übrigen sechs unter starken Schmerzen litten und bereits sehr krank waren. Am 15. verstarb Fettje Otters ebenfalls (...) und am 17. Cornelius Thysse (...) Die übrigen vier waren sehr geschwächt und hatten kaum noch Kraft sich auf den Beinen zu halten... Sie ließen eine schriftliche Botschaft zurück (...) 'Vier von uns sind immer noch am Leben, aber wir liegen auf dem Boden in unseren Hütten (...) Wir verbrachten unsere Zeit in ständigem Gebet, um Gott um sein Erbarmen anzuflehen, dass er uns aus dieser misslichen Lage erlöse (...) Wir sind gewiss nicht in der Lage, ohne Essen und die Möglichkeit Feuer zu machen, hier länger zu überleben' (...) Als die Schiffe aus Holland 1635 zurückkamen, fand man sie alle tot auf, eingschlossen in ihren Zelten, um ihre sterblichen Überreste vor Bären und anderen wilden Tieren zu schützen. (...) Das waren die Letzten, die versuchten den Winter auf Spitzbergen zu überstehen." (nach: Conway, W. M.: Early Dutch and English Voyages to Spitsbergen in the Seventeenth Century, S. 169 ff., London, 1904, Quelle).
Die mutigen Walfangpioniere starben in der Polarnacht der Arktis an den Folgen von Mangelernährung und Skorbut. Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie ein kleiner Gendefekt, eine große Wirkung entfalten kann. Wir tragen eigentlich die Veranlagung, Vitamin C selbst zu produzieren, in uns, so wie z.B. Katzen, Hunde, Schafe etc. es auch können, aber leider ist bei uns und einigen anderen Wirbeltieren ein kleiner Zwischenschritt dieses Stoffwechselwegs im Laufe der Evolution „kaputt gegangen“. Das Gen für das Enzym mit dem Zungenbrecher L-gulonolacton-Oxidase, zum Glück gibt es ja Abkürzungen: GLO ist ausgefallen. Eine sog. Mutation im Erbgut. D.h. es ist zwar eigentlich noch eine Kopie des Bauplans für GLO vorhanden, er ist aber nutzlos, nicht mehr ablesbar, soetwas nennt sich ein „Pseudogen“ und ab diesem Ausfall war man auf die ausreichende Zufuhr von Vitamin C von außen, über die Nahrung, angewiesen (Drouin, G. et al.: The Genetics of Vitamin C Loss in Vertebrates (2011)). Dies gilt ebenfalls als Hinweis, dass Evolution stattfindet und zufällig wirkt. Der Biologe Jerry A. Coyne warf die Frage auf, weshalb eine uns "designende" Intelligenz auf die Idee kommen sollte, einem Organismus einen komplexen Stoffwechselweg für die Vitamin C Synthese einzubauen und ihn dann an einer Stelle zu deaktivieren, mit der Folge, dass er insgesamt ausfällt (Coyne, J.A. 2009, S.69). Wenn der Stoffwechselweg nicht mehr benötigt würde, dann würde ein "Designer" ihn wohl gleich ganz weglassen (ebd.). Da er uns aber nützen würde, erscheint es ziemlich paradox, ihn uns defekt einzubauen. Wahrscheinlich hat die winzige (zufällige) Veränderung in unserem Erbgut dazu geführt, dass die Walfangpioniere die damalige Extremsituation nicht überstanden haben. Da die Folge des "Skorbuts", eine gestörte Kollagensynthese, insgesamt so viele Fehlfunktionen verursacht, dass dies entscheidend gewesen sein könnte, ob die Konstitution insgesamt noch ausreicht, eine Extremsituation durchzuhalten. Wenn man aber geschwollene und schmerzende Gliedmaßen hat, die Zähne ausfallen, die Muskeln zunächst "schrumpfen" und dann "schwarz werden" und man sich kaum noch auf den Beinen halten kann, Kraft und Durchhaltevermögen schwinden und die Infektionsanfälligkeit steigt, dann schwinden auch die Chancen, zu überleben. Insbesondere auf monatelangen, entbehrungsreichen Schiffsfahrten, auf denen es so gut wie Vitamin C-freie Kost gab, in erster Linie Mehlprodukte (Brot, Schiffszwieback), fielen dem Skorbut allein im Mittelalter, wahrscheinlich mehr als 2 Millionen Seeleute zum Opfer. Smeerenburg wurde um 1660 aufgegeben.
Foto: Thanks to Angrense CC BY-SA 4.0
Bleistift & Wasserfarbe auf Papier
Bild: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
Bild: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
Auf Kunstmaler und Zeichner Albert van Beest aus Rotterdam übte die Seefahrt, Zeit seines Lebens, eine starke Faszination aus. Er hinterließ auch einige gelungene Impressionen der Walfahrten, deren Fanggebiete er bereiste. Im Vordergrund ist ein Wal mit Fontäne zu sehen, dahinter Walfänger in Ruderbooten, worin einer mit Harpune im Anschlag am Bug steht, weitere Ruderboote folgen. Links ein Dreimaster, vermutlich das Mutterschiff, im Hintergrund ein Treibeisfeld. Ohne Ortsangabe. Vermutlich spielte sich dieses Szenario in der Straat Davis vor Grönland oder in der Barentssee vor Spitzbergen ab. Der nach dem holländischen Seefahrer Willem Barents benannten Teil des Nördlichen Eismeeres, war reich an jagdbaren Walen und Robben und ein sehr beliebtes Fanggebiet von Holländern, Engländern und Deutschen. Es liegt vor der Küste Spitzbergens, welches fast 200 Jahre lang, auf Betreiben der Engländer, den gleichen Namen wie Grönland trug, da England Sitzbergen nicht als holländische Entdeckung anerkennen wollte (ebenfalls Willem Barents). Aus dieser Zeit werden Walfänger in Holland generell "Grönlandfahrer" genannt (holl.: "Groenlandvaarders").
Greneland (Svalbard)
Die Grönlandfahrer (holl.: "Groenlandvaarders") brachen zu ihren Fanggebieten in der Barentssee auf, um den Grönlandwal (Balaena mysticetus) zu jagen. Die Fahrt von Holland dorthin dauerte etwa drei Wochen. Das Bild zeigt einen Ausschnitt einer Karte des englischen Walfängers und Kartographen Kapitän Thomas Edge von 1625, mit der damals bekannten Küstenlinie, nördlich der Barentssee. Das Land trägt den Namen "Greneland". Wenn man sich dabei an Grönland erinnert fühlt, ist das normal, denn beide Namen wurden lange Zeit fast gleichlautend verwendet. Jedoch "Cherrie-Iland", welches im Süden auf der Karte verzeichnet ist, verrät, dass dies in Wirklichkeit die Küste von Spitzbergen ist (vgl. Karte unten), welches durch Barents entdeckt worden war. Außerdem ist ein Landesteil auch nach dem englischen Kartographen benannt ("Edges Iland"), der es 1616 entdeckte. Dies ist der östliche Teil von Spitzbergen. Der Namenswirrwarr ist Ergebnis einer Konkurrenzsituation zwischen England und Holland. Beide Länder waren damals etwa zeitgleich mit der Entdeckung eines Seewegs nördlich von Europa, nach Asien befasst, der sog. Nordostpassage. Seit 1920 ist Spitzbergen norwegisches Territorium Svalbard, was übersetzt "kühle Küste" bedeutet. Norwegen übernahm zwar die staatliche Kontrolle über das bis dahin staatenlose Gebiet, garantiert aber im Spitzbergenvertrag allen inzwischen 46 Vertragsstaaten, darunter auch Deutschland, freies Recht auf Arbeit, Wohnsitznahme, Handel und Schifffahrt. |
Lage von "Cherrie-Island" (Bjørnøya, Svalbard)
|
Lage von "Edge Island" (Edgeøya, Svalbard)
|
Zeitraum | ausgelaufene Schiffe |
gefangene Walfische |
Walfischtran (Fässer) |
Fässer Tran pro Walfisch |
---|---|---|---|---|
1669-1678 | 993 | 6.414 | 425.000 | 66 |
1679-1688 | 1.932 | 10.019 | 590.000 | 59 |
1689-1698 | 955 | 4.864 | 283.000 | 58 |
1699-1708 | 1.652 | 8.537 | 451.870 | 53 |
1709-1718 | 1.351 | 4.645 | 255.700 | 55 |
1719-1728 | 1.504 | 3.439 | 197.700 | 57 |
1729-1738 | 858 | 2.198 | 130.400 | 59 |
1739-1748 | 1.356 | 6.193 | 289.288 | 47 |
1749-1758 | 1.339 | 4.770 | 202.412 | 42 |
1759-1768 | 1.324 | 3.018 | 146.419 | 48 |
Summe: | 13.264 | 54.097 | 2.971.489 | Ø: 55 |
Selbstentwurf, nach: Conradi, P. & v.d. Plaats, V. (1784)
Die heimgebrachte Anzahl an Tranfässern war entscheidend. Denn danach wurde die Besatzung eines Walfangschiffes entlohnt. Hatte man sich ordentlich ins Zeug gelegt und zudem Jagdglück gehabt, wurde dies entsprechend honoriert und die in De Koog verbliebene Familie konnte nach der Heimkehr dem kommenden Winter entspannt entgegensehen. De Koog war während der Zeit der Grönlandfahrer ein blühendes Dorf. Ein guter Inselkapitän, dem ein Walfangschiff anvertraut wurde, konnte in 19 oder 20 Saisons, die er in die Barentssee fuhr, vielleicht 60-70 Wale erbeuten (nach: Vonk-Uitgeest, I. In: Uitgave van de Historische Vereniging Texel, Nr. 96, Ausgabe Sept. 2010, S.17ff.). Die magische Zahl war "3". Als Faustregel galt, dass ab einer Fangzahl von 3 Walen in einer Saison, die Reederei Gewinn schrieb und somit auch der eingestellte Kapitän und die gesamte Mannschaft ausreichend entlohnt werden konnten (ebd.). Der Erfolg einer Fahrt hing von vielen Unwägbarkeiten ab, wie dem Wetter oder schlicht dem Jagdglück, dass man den Ausgang unmöglich vorhersagen konnte. Es gab schlechte Jahre, in denen nichts gefangen wurde oder wegen technischer Schwierigkeiten mit dem Schiff, sogar vorzeitig abgebrochen werden musste und es gab fette Jahre, in denen sich 9 oder 10 Wale erbeuten ließen und so die Mission mehr als erfolgreich machten. In 100 Jahren Walfang, zwischen 1669 und 1768, fingen holländische Walfänger auf 13.264 Walfangfahrten rund 54.000 Wale und produzierten daraus ca. 1 Milliarde Liter Tran (vgl. Tab.: ca. 2,9 Mio. Quarteelen). Damit könnte man 7 Möhnetalsperren mit reinem Walfischöl füllen. Waren hier die "Commandeure" etwas über ihr Ziel hinausgeschossen? Im Rückblick muss man sagen, ja. Es erscheint nachvollziehbar, dass diese Entnahme aus dem Meer sich in den Walfischbeständen bemerkbar machen musste, zumal hier nicht die übrigen Nationen eingerechnet sind, die außer Holland auch noch Walfang betrieben. Der Club of Rome formulierte 1972 in seiner Studie das Fazit des Walfangs: Hätte man ihn in gleichem Tempo und "blindem", "grenzwertüberschreitendem" technologischen Fortschritt weiter betrieben, hätte dies wohl "die totale Ausrottung aller Walarten sowie der Walfänger selbst" zur Folge gehabt (Club of Rome, "Grenzen des Wachstums" (1972) zitiert nach: Streich, J. 1997, S.66). Um 1850 erreichte die Tranproduktion bisher nie gesehene Höhen und begann ab dann erstmals zu sinken. Zunächst vorsichtig, dann stetig und die Produktion sollte das Maximum von 1850 nie wieder erreichen. Im Sprachgebrauch des Erdöls nennt man dieses (prognostizierte) Fördermaximum "peak oil" und wartet beim Erdöl bereits seit ca. 50 Jahren vergeblich auf sein Eintreten. Die Prognosen der 70er (Club of Rome, u.a.) hörten sich zwar alle logisch und auch bedrohlich an, allein die Erdölvorkommen scheinen aber gewaltiger zu sein, als angenommen, weshalb ursprüngliche Berechnungen sich als falsch erwiesen. Weshalb hält man dieses erwartete Fördermaximum für so besorgniserregend? Das "peak oil" des Walöl um 1850 läutete das Ende einer Ära ein. Ist die Kurve erst mal auf dem absteigenden Ast, dann sind die fetten Jahre vorbei. Das Walöl-Modell wollte man nun schlicht auf das Erdöl übertragen, um rechtzeitig eine warnende Prognose zu tätigen. Leider sind Öllagerstätten, die tief im Erdinnern verborgen liegen, schwieriger abzuschätzen, als Walfischbestände, die man auszählen oder hochrechnen kann, das machte die Erdölprognose unsicher. Tran und die aus ihm gewonnenen Produkte, wie Lampenöl, Margarine, Kerzen, Seifen oder Schmierstoffe, wurden ab dem 19. Jhd. durch Erdölprodukte oder pflanzliche Fette vollständig ersetzt. Edison erfand 1879 mit seiner Glühbirne, quasi aus dem Nichts, ein Produkt für künstliche Beleuchtung, was niemand auf dem Plan hatte und die Leute in ungläubiges Erstaunen versetzte. Was war eine elektrische Beleuchtung gegen eine olle Öllampe? Das eine war schließlich die Zukunft und man war froh dabei zu sein, wenn sie geschrieben würde, das andere... nun ja, etwas aus der Mode. Was wird also nachgefragt. Gegen den Siegeszug der Elektrizität wäre Walöl so gut wie chancenlos gewesen, wenn es das nicht ohnehin schon war. Letztlich hatte man die Bestände an Walen soweit überfischt, dass die Produktionskosten für Walöl stiegen. Man musste, um die gleiche Menge Tran zu produzieren, weitere Fahrten unternehmen und länger auf dem Meer bleiben. Dafür musste man mehr investieren. Nachlassende Trannachfrage und aufwendige Walfangfahrten, die sich, unter Einsatz des Lebens, einfach nicht mehr lohnten, rettete den Meeressäugern, vermutlich in letzter Sekunde, das Überleben. 1986 wurde der kommerzielle Walfang durch die Internationale Walfangkommission (IWC) verboten ("Walfangmoratorium"), jedoch fühlen sich bis heute nicht alle Länder daran gebunden (Quelle). Letztlich hatte der Rückgang des Walfangs sowie das Fehlen eines eigenen Hafens in De Koog, als Ungunstfaktor, die Fischer von diesem Ort fortgezogen. Manche Autoren sprachen daher von einer "Identitätskrise", der der Ort anheimgefallen sei. Davon ist jedoch heute nichts mehr zu verspüren. Die Häuser mit den typischen roten Dächern sind mehr geworden, der ländliche Charakter hat sich gewandelt. 1908 gab es hier genau ein Hotel, welches auf einer Düne lag. Einhundert Jahre später, 2008, finden sich in De Koog über 20 Hotels, 8 Pensionen und 7 Campingplätze. Dies unterstreicht die Richtung, die der Strukturwandel genommen hatte. Als einziges Dorf der Insel, welches direkt am Binnenrand der Texelschen Dünen liegt, quasi auf Laufabstand zum herrlichen Sandstrand, war es nahezu ideal geeignet, die Funktion als Badeort der Insel zu übernehmen. So hat sich De Koog längst zu einem Magneten für den Strandtourismus entwickelt und ist heute, garniert mit vielen kleineren Cafes, Bars, Restaurants, einer Bowlingbahn sowie Versorgungsmöglichkeiten, eine beliebte Ausgeh- und Shoppingmeile. Seine Lage und der florierende Wirtschaftszweig des Tourismus boten dem Ort eine gesicherte Zukunft. Wem das Ortszentrum zu belebt ist, der urlaubt in einem nahegelegenen, ruhigen Bungalowpark, in der idyllischen Umgebung von De Koog. In einem Gürtel um das Dorf herum, sind diese lockeren Ferienhausansiedlungen seit den 1960er Jahren entstanden und bieten dem Entspannung suchenden Urlauber eine ideale Umgebung. Er wird hier verwöhnt, durch die Nähe zum Strand, den weitläufigen Dünen, dem Waldgebiet, wohnt eingebunden in die Natur, bei gleichzeitiger Nähe zum kulturellen Angebot der Hauptorte. Erholungs- und Versorgungsfunktion werden hier gleichermaßen gut erfüllt.
Freizeit & Erholung
Bild: Oliver Fälber
Entspannende Spaziergänge
Bilder wirken lassen: Die Farben von Boden, Meer und Himmel gehen am Strand oft gleitend ineinander über. Wo endet das Meer? Wo beginnt der Himmel? Während man darüber noch rätselt, überträgt sich etwas Entschleunigendes auf die Stimmung des Spaziergängers. Er wird ruhig, lässt Alltag und Stress hinter sich. Es gibt nur noch diese Weite, am Horizont scheinen Meer und Himmel miteinander zu verschmelzen und trotz Ähnlichkeit der Farbe, gibt es eine überraschende Fülle an Nuancen.
Bilder wirken lassen: Die Farben von Boden, Meer und Himmel gehen am Strand oft gleitend ineinander über. Wo endet das Meer? Wo beginnt der Himmel? Während man darüber noch rätselt, überträgt sich etwas Entschleunigendes auf die Stimmung des Spaziergängers. Er wird ruhig, lässt Alltag und Stress hinter sich. Es gibt nur noch diese Weite, am Horizont scheinen Meer und Himmel miteinander zu verschmelzen und trotz Ähnlichkeit der Farbe, gibt es eine überraschende Fülle an Nuancen.
Ausflugsziele & Freizeitaktivitäten
Im Westen der Insel gelegen, zur beliebten, landschaftlich schönen, Strand- und Dünenseite von Texel, erreichen Sie rasch die Dünen (Nationalpark) und das offene Meer. Hier am Strand kann man nach Herzenslust wandern, Sport betreiben oder auch einfach nur in der Sonne faulenzen, dem Rauschen der Wellen zuhören...
Ein Deich und das Wattenmeer begrenzen die Insel auf ihrer Ostseite.
Die touristischen Zentren De Koog & Den Burg sind leicht erreichbar. Dort bietet sich eine Vielzahl an Shopping-, Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten.
Texel bietet ein ausgezeichnetes Rad- und Wanderwegenetz. Hier genießen Inselliebhaber den ganzen Tag die schöne Natur.
Es bieten sich viele Freizeitaktivitäten an:
✪ Meer & Strand
✪ Wattwandern
✪ schwimmen
✪ Reiten
✪ Angeln
✪ Wandern
✪ Fotografie
✪ Radfahren (Fahrradverleih vorhanden)
✪ Inliner fahren
✪ Fallschirm springen (Vliegfeld Texel)
✪ Rundflug (Vliegfeld Texel)
✪ Drachenfliegen
✪ Hallenbad
✪ Joggen
✪ Schifffahrt /Bootstour zu den Robbenbänken
✪ Windsurfen
✪ Restaurants
✪ Naturhistorisches Museum (Ecomare)
✪ Robbenauffangstation (Ecomare)
✪ Shopping
✪ Vogelbeobachtung
Im Westen der Insel gelegen, zur beliebten, landschaftlich schönen, Strand- und Dünenseite von Texel, erreichen Sie rasch die Dünen (Nationalpark) und das offene Meer. Hier am Strand kann man nach Herzenslust wandern, Sport betreiben oder auch einfach nur in der Sonne faulenzen, dem Rauschen der Wellen zuhören...
Ein Deich und das Wattenmeer begrenzen die Insel auf ihrer Ostseite.
Die touristischen Zentren De Koog & Den Burg sind leicht erreichbar. Dort bietet sich eine Vielzahl an Shopping-, Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten.
Texel bietet ein ausgezeichnetes Rad- und Wanderwegenetz. Hier genießen Inselliebhaber den ganzen Tag die schöne Natur.
Es bieten sich viele Freizeitaktivitäten an:
✪ Meer & Strand
✪ Wattwandern
✪ schwimmen
✪ Reiten
✪ Angeln
✪ Wandern
✪ Fotografie
✪ Radfahren (Fahrradverleih vorhanden)
✪ Inliner fahren
✪ Fallschirm springen (Vliegfeld Texel)
✪ Rundflug (Vliegfeld Texel)
✪ Drachenfliegen
✪ Hallenbad
✪ Joggen
✪ Schifffahrt /Bootstour zu den Robbenbänken
✪ Windsurfen
✪ Restaurants
✪ Naturhistorisches Museum (Ecomare)
✪ Robbenauffangstation (Ecomare)
✪ Shopping
✪ Vogelbeobachtung
Impression der Wattenküste von Texel, 1849, mit Wattwanderer, auf einer Wiese weidende Schafe, im Hintergrund zwei
trockengefallene Boote auf dem Watt
Quelle: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
trockengefallene Boote auf dem Watt
Quelle: public domain (der Autor ist vor mehr als 70 Jahren verstorben)
Silbermöwe (Larus argentatus)
Bild: Oliver Fälber
Bild: Oliver Fälber
Tipps für Hobby-Ornithologen
Vogelbeobachter kommen auf der Insel auf ihre Kosten. Texel und das Wattenmeer liegen in der Hauptzugroute der Zugvögel. Die Region dient 12 Millionen Zugvögeln zweimal jährlich als Rast- und Ruhestätte sowie als "gedeckter Tisch" für den Nahrungserwerb. Die Avifauna von Texel bietet dem naturinteressierten Beobachter eine Vielzahl dauerhaft hier lebender Land- und Wasservogelarten und zur Zugzeit, zahlreiche Zuggäste, die sich mit dem Fernglas beobachten lassen.
Dohle (Corvus monedula)
Bild: Oliver Fälber
Bild: Oliver Fälber
Als Fernglas eignet sich ein Glas mit ausgewogener Vergrößerung und Lichtstärke, in einem kompakten Format (Gewicht). Dies erfüllt z.B. ein "10x40" Glas (Vergrößerung x Lichtstärke), um die gefiederten Freunde gut ausmachen zu können und zugleich, per Hand, entspannt beobachten zu können. Bei stärkeren Vergrößerungen (ab 12x), wird das Freihandbeobachten zunehmend anstrengend, da der schmale Betrachtungswinkel, gepaart mit einem schweren Instrument, zu ständigen Verwacklungen und Ermüdung beim Halten führen. Will man trotzdem mehr Vergrößerung, ist ein Stativ unumgänglich. Spezielle Ferngläser zur Stativmontage (Spektive), realisieren deutlich höhere Vergrößerungsleistungen, als Handgläser, schränken aber die Beweglichkeit im Gelände ein. Vermutlich wird man als Wanderer oder mit dem Rad unterwegs, die Vorzüge eines handlichen "10x40" zu schätzen wissen. Fragen Sie für Führungen, beim Naturhistorischen Museum Ecomare. Eine Liste häufiger Arten auf Texel, mit zahlreichen Bildern und Beschreibungen, finden Sie hier.
Sie haben Zeit zum wandern, fietsen und für die Vogelbeobachtung eingeplant? Dann legen Sie sich doch, neben einem Fernglas, einige nützliche Utensilien für unterwegs zurecht.
Karte
GPS & Smartphones haben inzwischen die Welt erobert, ersetzen aber nur bedingt, die Orientierungsmöglichkeiten, die eine Landkarte bietet. Sie suchen einen Ort, wollen die Umgebung studieren und nesteln auf einem winzigen Display herum, ohne wirklich viel zu erkennen... Sie sind einige Stunden im Gelände unterwegs, der Akku meldet "Notstand" und schon verabschiedet sich die ganze digitale Karte... Hier eignet sich das Blatt 9B "Texel", Maßstab 1:25.000 , herausgegeben vom Topografischen Dienst Niederlande. Für jegliche Wanderung auf der Insel äußerst empfehlenswert. Eine Übersichtskarte von Nord-Holland, im Maßstab 1:50.000, z.B. als "Fietskaart", mit eingetragenen Radwegen, bietet einen größeren Überblick (über die Insel hinaus). Noch kleinere Maßstäbe (größere Fläche), ab ca. 1:50.000 ... 1:100.000 und kleiner, sind im Gelände unbrauchbar, da sie für den Fußgänger eine zu große Fläche abbilden und dementsprechend zu wenige Details zeigen. Das Blatt 9B gibt es vor Ort auf der Insel, z.B. im Buchladen in den Den Burg.
GPS & Smartphones haben inzwischen die Welt erobert, ersetzen aber nur bedingt, die Orientierungsmöglichkeiten, die eine Landkarte bietet. Sie suchen einen Ort, wollen die Umgebung studieren und nesteln auf einem winzigen Display herum, ohne wirklich viel zu erkennen... Sie sind einige Stunden im Gelände unterwegs, der Akku meldet "Notstand" und schon verabschiedet sich die ganze digitale Karte... Hier eignet sich das Blatt 9B "Texel", Maßstab 1:25.000 , herausgegeben vom Topografischen Dienst Niederlande. Für jegliche Wanderung auf der Insel äußerst empfehlenswert. Eine Übersichtskarte von Nord-Holland, im Maßstab 1:50.000, z.B. als "Fietskaart", mit eingetragenen Radwegen, bietet einen größeren Überblick (über die Insel hinaus). Noch kleinere Maßstäbe (größere Fläche), ab ca. 1:50.000 ... 1:100.000 und kleiner, sind im Gelände unbrauchbar, da sie für den Fußgänger eine zu große Fläche abbilden und dementsprechend zu wenige Details zeigen. Das Blatt 9B gibt es vor Ort auf der Insel, z.B. im Buchladen in den Den Burg.
Tipps für Kartenfans:
Wer's gar nicht abwarten kann oder langfristig plant, kann verschiedene topografische Karten, darunter auch das Blatt "9B Texel", bequem online beim Topografischen Dienst Niederlande bestellen. Zum Auswählen des Blattes "9B", müssen Sie das "Kaartblad-Selectie Tool" verwenden, vgl. Abb. rechts. Nach einigem Fummeln bekommt man die Rasterung von Nord-Holland und Texel und sieht an den Rähmchen den Zuschnitt der einzelnen Kartenblätter. Unverkennbar umfasst ein Blatt die Insel Texel, das ist das Blatt "9B".
Wer's gar nicht abwarten kann oder langfristig plant, kann verschiedene topografische Karten, darunter auch das Blatt "9B Texel", bequem online beim Topografischen Dienst Niederlande bestellen. Zum Auswählen des Blattes "9B", müssen Sie das "Kaartblad-Selectie Tool" verwenden, vgl. Abb. rechts. Nach einigem Fummeln bekommt man die Rasterung von Nord-Holland und Texel und sieht an den Rähmchen den Zuschnitt der einzelnen Kartenblätter. Unverkennbar umfasst ein Blatt die Insel Texel, das ist das Blatt "9B".
Das angedeutete Kartenblatt (Rähmchen), kann man in der Übersicht einfach anklicken und dadurch ein Exemplar in eine Bestellansicht ("Geselecteerde kaartbladen") und schließlich in den Einkaufswagen ("winkelwagen") laden (vgl. Abb. links). Achten Sie ggf. darauf, in dem enthaltenen Dropdown-Menü ("Opties"), die Option "gevouwen" zu wählen, wenn Sie die Karte in der typischen Faltung geliefert bekommen wollen. Die Option steht ursprünglich auf "ongevouwen". Sie würden die Karte dann ungefaltet (aufgerollt) zugeschickt bekommen, was für die Wand zwar herrlich, aber für unterwegs, äußerst unpraktisch wäre.
Bestimmungsliteratur
Keine Bestimmungsliteratur zur Hand? Sie möchten aber gerne wissen, "Welcher Vogel ist das?". Dazu eignet sich der, auf Texel erhältliche, deutschsprachige Feldführer, "Vögel der Watteninsel Texel" von Adriaan Dijksen, erschienen in Het Open Boek Texel. Das überschaubare Buch beinhaltet über 170 Vogelarten, auf ca. 36 farbigen Bestimmungstafeln (Zeichnungen), mit jeweils kurzen, handlichen Beschreibungen, der jeweiligen Art. Dort wird man zumeist fündig. Das Buch passt in jeden Rucksack.
Keine Bestimmungsliteratur zur Hand? Sie möchten aber gerne wissen, "Welcher Vogel ist das?". Dazu eignet sich der, auf Texel erhältliche, deutschsprachige Feldführer, "Vögel der Watteninsel Texel" von Adriaan Dijksen, erschienen in Het Open Boek Texel. Das überschaubare Buch beinhaltet über 170 Vogelarten, auf ca. 36 farbigen Bestimmungstafeln (Zeichnungen), mit jeweils kurzen, handlichen Beschreibungen, der jeweiligen Art. Dort wird man zumeist fündig. Das Buch passt in jeden Rucksack.
Bestimmung par excellence. Svensson, Grant, Mullarney, Zetterström: "Der neue Kosmos Vogelführer.", Aufl. 1999. Was in dem kleinen Feldführer von Dijksen gut gemacht ist, liefern Svensson, et al. mit umfassenderem Anspruch, in Perfektion. Über 750 Arten, auf ca. 540 Karten, in exzellenter Qualität gezeichnet. Handlich, passt in jeden Rucksack. In diesem Buch findet man fast jede heimische Art, auch fast alle, auf Texel zu beobachtenden Wasservogelarten, in realistischen, präzisen Zeichnungen, in denen jeweils, auf fast alle relevanten Bestimmungsmerkmale, sorgfältig Wert gelegt wurde. 5 von 5 Sterne. Dieses Buch ist nicht auf der Insel vorrätig und sollte, bei Bedarf, vor der Reise beschafft werden. Anmerkung: Das Buch hat nach 12 Jahren eine Neuauflage erfahren (2011). Die abgebildete 1999er Auflage ist ggf. sowohl neu als auch gebraucht teils noch verfügbar. Die 2. Auflage und die vorliegende Auflage sind allerdings, nach Durchsicht, abgesehen von kleineren Ergänzungen, weitestgehend identisch. Die Qualität ist somit erhalten geblieben. Für alle, die Interesse an der Vogelbeobachtung haben.
Vogel Guide Texel
Das deutschsprachige Heft "Vögel beobachten auf Texel", herausgegeben von Ecomare, ist auf der Insel erhältlich. Hier werden verschiedene Orte auf Texel beschrieben, die zur Beobachtung geeignet sind, einige anzutreffende Arten beschrieben und Tipps gegeben. Ein nützlicher kleiner Leitfaden.
Das deutschsprachige Heft "Vögel beobachten auf Texel", herausgegeben von Ecomare, ist auf der Insel erhältlich. Hier werden verschiedene Orte auf Texel beschrieben, die zur Beobachtung geeignet sind, einige anzutreffende Arten beschrieben und Tipps gegeben. Ein nützlicher kleiner Leitfaden.
Parken auf Texel mit e-Vignette 2018
Als Urlauber auf Texel konnten Sie auf bestimmten kostenpflichtigen Parkplätzen in Den Burg, De Koog oder Oudeschild (Hafen) jeweils 2 Stunden oder länger (je nach Parkplatz) frei parken, wenn Sie eine Parkvignette an der Windschutzscheibe angebracht hatten. Ab 2017 gibt es keine aufklebbaren Vignetten mehr. Diese wurden durch "e-Vignetten" ersetzt. Eine e-Vignette kann man jederzeit online kaufen, dazu klicken Sie bitte einfach hier. Als Nachweis der Parkberechtigung gilt das Kennzeichen des Fahrzeugs, welches beim Bestellvorgang hinterlegt worden ist (vgl. Abb.) und welches der Scanner der Politesse automatisch als "bezahlt" erkennt (blaue Parkscheibe nicht vergessen). Dies erspart lästiges Einwerfen in den Parkautomaten. Vergisst man das Einwerfen auf solchen kostenpflichtigen Parkplätzen, hagelt es nämlich teure Knöllchen. Ob sich dies für Sie lohnt, hängt davon ab, wie oft man sich im Ort aufhält. Ggf. lohnt sich ein Vergleich: Ein Parkzettel am Parkautomaten in Den Burg kostet 2,50€/Stunde. Die e-Vignette (1 Jahr) ist für 20,00€ zu erwerben und gilt vom 01. Dezember 2017 bis zum 1. Februar 2019. Die e-Vignette lohnt sich demnach, wenn man im Urlaub bzw. zwischen Dezember 2017 und Februar 2019 insgesamt länger als 8 Stunden auf kostenpflichtigen Parkplätzen in den Ortschaften parkt. Inzwischen gibt es ergänzend auch Tages- oder Wochentarife, eine Informationsbroschüre (pdf) finden Sie hier. Lageplan (pdf) der betreffenden Parkplätze finden Sie hier.